Die Österreichische Bodenkundliche Gesellschaft (ÖBG): International und für junge Menschen aktiv
In der Rubrik “Im Portrait” werden Institutionen und Behörden vorgestellt, die in den Bodenwissenschaften ausbilden, forschen, die Bodenwissenschaften fördern, die Bodenanalytik durchführen sowie Institutionen und Behörden, die sich mit dem Bodenschutz, der bodenkundlichen Landesaufnahme, Landwirtschaft und dem Gartenbau befassen. Diesmal: Die Österreichische Bodenkundliche Gesellschaft (ÖBG).
Die Österreichische Bodenkundliche Gesellschaft (ÖBG) wurde im Jahr 1954 auf Initiative von Professoren der Universität für Bodenkultur in Wien und Direktoren der Landwirtschaftlich-Chemischen Bundesanstalten gegründet. Die ÖBG ist ein eingetragener wissenschaftlicher Verein mit Sitz in Wien: „Der Vereinszweck ist in § 2 der Satzungen festgehalten: “Die Gesellschaft, deren Tätigkeit nicht auf Gewinn gerichtet ist, bezweckt, alle Zweige der Bodenforschung in Österreich zu fördern”. Mitglieder der ÖBG sind zugleich auch Mitglieder der International Union of Soil Sciences (IUSS). Die Mitglieder sind meist Einzelpersonen von den unterschiedlichsten Instituten, Behörden und Institutionen, die sich in Österreich mit dem Boden befassen, etwa Personen von der Bodenschätzung, der Bodenkartierung, den Universitäten, den land- und forstwirtschaftlichen Versuchsanstalten, den außeruniversitären Forschungseinrichtungen, der Industrie, der land- und forstwirtschaftlichen Beratung und der landwirtschaftlichen Interessensvertretungen.
Zu den Aktivitäten der ÖBG zählen u. a. eine Jahrestagung mit Exkursion, die Veranstaltung von Symposien und Workshops sowie die Herausgabe der “Mitteilungen der ÖBG”. Hinzu kommen internationale Exkursionen durch Österreich sowie länderübergreifende Exkursionen und Tagungen, was den hohen Standard der bodenkundlichen Forschung in Österreich veranschaulicht.
In Anerkennung als ein wissenschaftliches Forum wurde die ÖBG bereits mehrfach u. a. von Behörden, Ämtern und Ministerien mit der Ausarbeitung von Richtlinien für bodenwissenschaftliche Erhebungen in Österreich betraut.
Der Walter Kubiena Forschungspreis
Die ÖBG hat in Gedenken an den österreichischen Pionier der Bodenkunde Walter Ludwig Konstantin Ritter von Kubiena (30. Juni 1897-28. Dezember 1970) den Walter Kubiena Forschungspreis zur Förderung der Studierenden für hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der Bodenkunde gestiftet. Der Forschungspreis ist mit 500.- € dotiert und kann jährlich vergeben werden. Es können Bachelor-, Masterarbeiten, Dissertationen oder gleichwertige Publikationen von Studierenden an österreichischen Universitäten oder Hochschulen bzw. Höheren Lehranstalten eingereicht werden. Die Arbeiten müssen von den Universitäten, Hochschulen oder Höheren Lehranstalten angenommen sein.
Eingereichte Arbeiten werden durch eine Kommission beurteilt, die vom Vorstand der ÖBG bestellt wird. Der gesamte Vorstand der ÖBG entscheidet auf Antrag der Beurteilungskommission, ob die eingereichte Arbeit prämiert wird. Prämierte Kandidaten und Kandidatinnen erhalten neben dem Geldbetrag eine Anerkennungsurkunde der ÖBG. Autor/Autorin und Titel der prämierten Arbeit werden in den Mitteilungen der ÖBG veröffentlicht.
Projekte für junge Menschen
Die ÖBG hat mehrere Projekte und Lernhilfen für junge Menschen, Schülerinnen und Schüler initiiert, um schon früh ein Bodenbewusstsein zu schärfen. Boden macht Schule ist eines der Projekte der ÖBG. In Workshops für Schülerinnen und Schüler wird das Thema Boden mit Spaß und Spannung näher gebracht. Im Jahr 2014 hat das Projekt “Boden macht Schule” der ÖBG von der Österreichischen UNESCO-Kommission auf Vorschlag der Jury des Fachbeirats „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ die Auszeichnung „österreichisches Dekadenprojekt” erhalten.
Bruno Braunerde und die Bodentypen
Bei Bruno Braunerde und seinen Mitstreitern handelt es sich um vermenschlichte Zeichnungen von Bodenprofilen, die ursprünglich einem Konzept des James Hutton Institutes in Aberdeen entstammen und wurden von Anett Hofmann für den deutschen Sprachraum adaptiert und weiterentwickelt. Sie stellen häufig vorkommende Bodentypen dar und machen mit ihren Namen auf spielerische Weise auf Böden und ihre Eigenschaften aufmerksam und neugierig. Die Haare stellen die für den jeweiligen Boden typische Vegetation dar. Die Körper werden durch die Horizonte aufgebaut. Dadurch werden Kindern und auch Erwachsenen spielerisch und mühelos wichtige bodenkundliche Grundkenntnisse vermittelt.
Weitere Informationen zur ÖBG finden Sie auf der Homepage der ÖBG
Schreibe einen Kommentar