Klasse: Ah/C-Böden (≈ WRB Leptosols)

Böden mit Ah/imC,ixC-Profil

Bodentyp Ranker
Profil: Ah/ilCv/imC. Das Profil mit geringer Lössbeimengung im verwitterten Quarzit des Taunuskamms (Taunuskamm-Einheit) befindet sich in etwa 550,6 m Höhe in der Gemarkung Taunusstein. In diesem Bereich um einen Härtling aus Quarzit (Altenstein genannt) sind Ranker mit Felshumusböden sowie mit Podsol-Rankern und Braunerde-Podsolen aus geringmächtiger Hauptlage unter wahrscheinlich anthropogener (holozäner) Lage vergesellschaftet, denn der Altenstein diente lange Zeit als Steinbruch. Bodenform: Ranker aus geringmächtigem (<3 dm) lösslehmhaltigem Verwitterungszersatz über Quarzit der Taunuskamm-Einheit. ©Alexander Stahr

Zu dieser Klasse der Ah/C-Böden gehören neben dem Ranker die Bodentypen Regosol, Rendzina und Pararendzina. Diese vier Bodentypen werden nach der Art des Ausgangsgesteins unterschieden (Lockergestein, Festgestein, Kalkgehalt).

Der Name „Ranker“ leitet sich vom österreichischen Begriff „Rank“ für Berghalde oder Steilhang ab und geht zurück auf den österreichischen Bodenkundler Walter Ludwig Konstantin Ritter von Kubiëna (1897-1970), dem Begründer der mikromorphologischen Bodenkunde.

Ranker sind schwach entwickelte, sehr flachgründige Böden, die vom darunter befindlichen Festgestein geprägt sind (zum Beispiel Granit, Schiefer, Radiolarit oder Quarzit). Der Kalkgehalt liegt per Definition unter zwei Prozent und der humose Oberboden (Ah-Horizont) ist nicht mächtiger als 30 Zentimeter. Der Subtyp Normranker weist ein Ah/(ilCv)imC,ixC-Profil auf (i = kieselig oder silikatisch, m = massives Festgestein, x = steinig, l = locker, grabbar, Horizonte in Klammern können fehlen, Komma bedeutet alternativ). Der von Steinen und Sand durchsetzte Ah-Horizont ist relativ scharf gegen den C-Horizont abgesetzt. Gelegentlich ist das Festgestein auch bereits leicht aufgelockert. Dann weist der Boden ein Ah/ilC-Profil auf.

Bodentyp Ranker
Ranker in der Wimbachklamm in den Berchtesgadener Alpen mit Ah/ixC-Profil. Unter dem etwa zehn Zentimeter mächtigen, steinreichen Oberboden mit Krümelgefüge (Ah-Horizont) folgt das oberflächlich verwitterte, reine Kieselgestein des Juras (Radiolarit). ©Alexander Stahr

Ranker finden sich beispielsweise in den Hochlagen der Mittelgebirge und in Hochgebirgen wie den Alpen, wo steile Hanglagen, Erosion und schwer verwitterbare Quarzite oder kieselsäurehaltige Gesteine nur die Entwicklung von sauren, nährstoffarmen Rankern zuließen. Aufgrund ihrer Eigenschaften sind Ranker landwirtschaftlich nicht rentabel nutzbar. Auch die forstliche Nutzung ist nicht besonders wirtschaftlich, jedoch zum Erhalt und Schutz der Bodendecke zweckmäßig. Halt finden Waldbäume auf Rankern oft nur in Spalten des anstehenden Festgesteins. Infolge des kalkarmen oder kalkfreien Ausgangssubstrats der Bodenbildung sind die pH-Werte des Bodens in der Regel im sauren Bereich. Auf quarzreichen Gesteinen wie Quarzit, Radiolarit oder Granit sind Ranker recht nährstoffarm (dystroph).

Ranker
Ranker mit Ah/imC-Profil über Tonschiefern (Taunus). ©Karl-Josef Sabel

Ein relativ geringer Ton- und Humusgehalt im Ah-Horizont lässt kaum die Bildung von Ton-Humus-Komplexen zu. Daher ist die Austauschkapazität von Nährstoffen und der Nährstoffnachschub aus dem basenarmen Ausgangsgestein sehr gering. Verhindert die mangelnde Verlehmung eine ausreichende Speicherung von Wasser, so ist die Durchlüftung des Bodens hingegen recht gut.

Liegen relativ kalkarme oder kalkfreie, aber nährstoffreichere Mineralien im Ausgangsgestein der Bodenbildung (z. B. Glimmerschiefer) vor, kann ein Ranker auch nährstoffreich sein. Man spricht dann vom eutrophen Ranker. Nährstoffreiche Ranker können hochwertige Humusformen (Mull) aufweisen. In dystrophen Rankern ist der Abbau organischer Stoffe jedoch schlecht. Dabei bilden sich ungünstige Humusformen wie Moder und Rohhumus. Eine charakteristische Eigenart aller Ranker ist deren Flachgründigkeit durch das unmittelbar anstehende Festgestein.