Klasse: Subhydrische Böden (bei WRB nicht vorgesehen ≈ Fluvisols)

Unterwasserböden mit Fi/ … -Profil

Am Bodensee
Im Bereich stärker bewegter Binnengewässer (Wellen, Strömung) bildet sich der Unterwasserboden Protopedon. ©Alexander Stahr

Protopedon (von griechisch protós = erster und pédon = Boden) ist ein Unterwasserrohboden mit einem Fi/ … -Profil (möglich: Fi/lC oder Fi/G oder z. B. Fi/IIFo/IIIFr bei geschichteten Ausgangssubstraten der Unterwasserbodenbildung). Er ist also vom Namen her gesehen so etwas wie ein Ur-Boden. Der Fi-Horizont (i von initial) ist aus unterschiedlichen Sedimenten [Ton, Schluff, Sand, carbonatreiche Sedimente (Seemergel und –kreide), Muschelschill, See-Erz-Bildungen (Limonit) oder Diatomeenschalen (Kieselgur) u. a.] im Bereich stärkerer Wasserbewegung (Strömung, Wellen) hervorgegangen, wo anfallende organische Substanz wieder erodiert wird (organische Substanz < 1 Vol.-%). Es ist zwar kein makroskopisch sichtbarer Humus vorhanden, doch ist der Boden von Wasserpflanzen und tierischen Organismen besiedelt. Gewässer mit dem Bodentyp Protopedon sind bis zum Grund recht sauerstoffreich, wodurch zusätzlich zur Erosion von Humus dessen rascher Abbau erfolgt. Bei Flutungen von Braunkohletagebaurestlöchern werden terrestrische Rohböden (Syroseme mit Ai/C-Profil) zu Unterwasserrohböden.