Watzmann in den Berchtesgadener Alpen
Im Hochgebirge – wie hier am Watzmann in den Berchtesgadener Alpen – und in den kühleren Regionen der Erde findet man oft nur steinreiche, feinerdearme Böden. Nur in leicht verwitterbaren, rutschungsanfälligen Gesteinen wie Mergel, Schiefertonen oder Sandsteinen mit tonigen Zwischenlagen bilden sich auch im rauen Klima der Hochgebirge feinerdereiche bis tonige Böden. ©Alexander Stahr

Das Klima bestimmt, welche Verwitterungsprozesse vorherrschen und wie hoch das Wasserangebot ist. Während zum Beispiel in arktischen Regionen Frostsprengungsverwitterung und Dauerfrost im Boden vorherrschen, fallen in tropischen Gebieten große Regenmengen bei gleichzeitig hohen Temperaturen, wodurch die chemische Verwitterung gefördert wird.

Daher findet man in den kühleren Regionen der Erde oder in den Hochgebirgen oft nur steinreiche, feinerdearme Böden. In den Tropen und Subtropen hingegen tiefgründig verwitterte, feinerdereiche und rötlich gefärbte Böden. Zudem bestimmt das Klima die Art von Verlagerungs-, Durchmischungs- und Abtragungsvorgängen.

Viele Menschen verwechseln Klima mit Wetter. Unter dem Begriff Wetter wird der augenblickliche Zustand der Atmosphäre über einem bestimmten Ort verstanden. Dieser Zustand ist durch die Strahlungsintensität, den Luftdruck, die Luftfeuchtigkeit, die Temperatur, die Art und Stärke der Bewölkung, die Windrichtung und die Windstärke charakterisiert. Die genannten Wetterelemente sind zugleich auch Klimaelemente.

Im Unterschied zum Wetter ist das Klima durch den mittleren Zustand der Atmosphäre über einen längeren Zeitraum an einer beliebigen Stelle der Erdoberfläche gekennzeichnet. Dabei wird ein bestimmter Klimatyp nicht nur durch die Klimaelemente, sondern auch durch die Klimafaktoren bestimmt. Dazu gehören die Breitenlage, die Höhenlage, der Talverlauf, die Himmelsrichtung (Exposition), die Bodenbedeckung oder etwa die Siedlungsdichte.

Das Wetter kann durchaus extreme Formen annehmen, ohne dass man daraus Aussagen über das Klima ableiten könnte. Wenn in einer Spätfrostnacht die Obstblüte erfriert, dann ist dies eine Folge des Wetters. Erst wenn in einer Gegend wegen regelmäßig auftretender Spätfröste während der Blütezeit ein rentabler Obstanbau nicht möglich ist, kann man sagen, das Klima ist nicht geeignet.