Klasse: Terrestrische Rohböden (≈ WRB Regosols)

Rohböden mit Ai/lC-Profil

Erosion
An solchen Erosionsstandorten siedeln sich wieder Pflanzen an mit der beginnenden Entwicklung des Bodentyps Lockersyrosem. ©Alexander Stahr

Auf Lockergestein spricht man bei einem Rohboden vom Lockersysrosem [einziger Subtyp: Normlockersyrosem mit Ai/lCv-Profil (WRB wenn gröber als lehmiger Feinsand: Arenic Regosol; kalkhaltig von 2-5 dm oder mehr: Calcaric Regosol; ≥ 40 % Skelett: Skeletic Regosol; < 50 % Basensättigung: Dystric Regosol oder Eutric Regosol).

Lockersyroseme finden sich an Erosionsstandorten oder etwa in Bereichen, in denen zuvor Erdarbeiten stattgefunden haben, im Zuge derer der zuvor am Standort entwickelte Boden abgetragen oder mit mineralischem Material überschüttet wurde.

Bei Lockersyrosemen domminieren die Eigenschaften des lockeren Ausgangssubstrates. Nach Baumaßnahmen (Wegebau, Straßenbau, Erschließung von Neubaugebieten) findet die initiale Bodenentwicklung meist auf feinerdereichen Substraten statt. Das können zum Beispiel Auffüllungen oder Ablagerungen im Verlauf von Hoch- und Tiefbaubaumaßnahmen im Siedlungsbereich oder Forst sein. Solche Lockersyrosemstandorte sind prinzipiell sowohl landwirtschaftlich als auch forstwirtschaftlich vergleichsweise gut nutzbar, sofern ausreichend Fläche gegeben ist. Lockersyroseme (Syrosem von Russisch „rohe Erde) finden sich auch in Dünengebieten an der Küste oder im Bereich von Binnendünen (z. B. Brandenburg), wo sie durch die Morphodynamik der Landschaft dauerhaft anzutreffen sind. Außerhalb solcher Landschaften und abgesehen von Erosionsstandorten stellen Lockersyroseme ein Übergangsstadium zu einem Ah/C-Boden dar (z. B. Regosol, Rendzina).