Pflanzsubstrat wiederverwenden
Beim Umtopfen von Kübelpflanzen, Zimmerpflanzen oder beim Aushub eines Pflanzloches im Garten fällt stets ein Rest an gebrauchtem Substrat oder Gartenboden an. Ist das noch zu gebrauchen? Wenn z. B. am Substrat der Kübelpflanze ein Schimmelbelag erkennbar war. Auch bei der Entsorgung einer eingegangenen Zimmerpflanze stellt sich die Frage: Ist das Substrat des Wurzelballens noch brauchbar? Wenn Wurzelläuse oder Fruchtfliegen anwesend waren? Diese Fragen kommen dem Pflanzen- und Gartenliebhaber sicher in den Sinn, angesichts der relativ hohen Preise für Substrate, Blumen- oder Gartenerden im Handel. Mit einfachen Methoden können gebrauchte Substrate tatsächlich „recycelt“ werden.
Gebrauchte Substrate können Pilze, schädliche Bakterien, Unkräuter und Unkrautsamen enthalten. Auch tierische Schädlinge wie Wurzelläuse oder Nematoden. Im Aushub vom Gartenboden wimmelt es nur so von Mikroorganismen. Auch Unkrautsamen und anderes Unerwünschte kann der Aushub enthalten. Gerade für Neuaussaaten sollte das Substrat aber frei von alledem sein. Wer also gebrauchtes Substrat oder Aushub vom Gartenboden recyceln möchte, muss es sterilisieren. In Gartenbaubetrieben geschieht dies mit Erddämpfern oder Nährmediensterilisatoren. Für den privaten Gebrauch im Garten kommen solche Geräte eigentlich nicht in Frage. Schon gar nicht bei Substratresten, die vom Umtopfen einiger Zimmerpflanzen herrühren. Für „haushaltsübliche“ Mengen an gebrauchtem Substrat oder Aushub reichen Backofen und Mikrowelle.
Sterilisation im Backofen
Das zu sterilisierende Substrat auf ein Backblech oder in ein feuerfestes Gefäß geben und bei 100°C eine Stunde erhitzen. Danach gut abkühlen lassen.
Sterilisation in der Mikrowelle
Das Substrat anfeuchten, in ein mikrowellengeeignetes Gefäß geben und bei voller Leistung fünf Minuten erhitzen. Unbedingt darauf achten, dass sich kein Metall im Substrat befindet, sonst droht Brandgefahr.
Die dritte Methode Substrat oder Aushub zu recyceln: Auf den Komposthaufen geben, sofern vorhanden.