Paläoboden
Die rote Färbung im Unterboden dieses Paläoboden-Profils wird durch das Eisenoxid Hämatit hervorgerufen. Dabei handelt es sich um die Überreste eines Bodens in den Berchtesgadener Alpen, der unter tropischen Klimabedingungen (mesozoisch-tertiäre Verwitterung) mit intensiver chemischer Verwitterung entstand. ©Ewald Langenscheidt, Büro Geo&Natur

Eisen-, Mangan-, Aluminium- und Siliziumionen, die bei der chemischen Verwitterung aus dem Gestein freigesetzt werden, reagieren mit Wasser und dem Luftsauerstoff zu Oxiden, Hydroxiden und Oxidhydroxiden. Sie treten als Neubildungen im gemäßigten Klima gemeinsam mit Tonmineralen auf.

Am weitesten sind Eisenverbindungen verbreitet, die auch die Farbe der Böden bestimmen. So zum Beispiel das Oxidhydroxid Goethit [FeO(OH) – nach dem deutschen Dichter Johann Wolfgang von Goethe (1749 – 1832)], das den Böden die typisch braunen Farbtöne verleiht. Für rote Böden wie sie zum Beispiel im Mittelmeerraum oder in den Tropen vorkommen, ist das Eisenoxid Hämatit Fe2O3 verantwortlich (von griechisch „haimatoeis“ = blutig). Es bildet sich bei intensiver chemischer Verwitterung.

In nassen Böden entsteht das Oxidhydroxid Lepidokrokit (von giechisch „lépsis“ = Schuppe und „krokos“ = Eigelb) oder gamma-FeO(OH), eine Varietät oder Modifikation des Goethits, die sich von diesem durch den Wassergehalt unterscheidet. Auffallend ist die orangene Farbe des Lepidokrokits.

Oxide, Hydroxide und Oxidhydroxide können andere Mineralien umhüllen, als Bindemittel zwischen den Bodenteilchen dienen oder als Anreicherungen (Konkretionen) vorliegen.