Schutthalde im Hochgebirge
Wasser kann in Form von Eis eine enorme Sprengkraft entwickeln. Dadurch lässt es Gesteine – wie hier am 2875 m hohen Peitlerkofel in den Dolomiten – physikalisch verwittern. ©Alexander Stahr

Die physikalische Verwitterung zerkleinert die Gesteine: in einzelne Felsblöcke, zu Schutt und schließlich zu winzigen Sand- und Staubkörnchen. Dabei wird das Gestein chemisch nicht verändert. Das ist so, als wenn man ein Stück Karton in immer kleinere Stücke zerreißen würde. Am Schluss bleiben winzige Schnipsel übrig. Die bestehen aber immer noch aus Pappe.

Die physikalische Verwitterung greift meist an ganz bestimmten Stellen im Gestein an. Dazu gehören Klüfte und Spalten. Als Kluft wird ein feiner, noch nicht oder kaum geöffneter Riss bezeichnet. Bei einer Spalte sind die gegenüberliegenden Gesteinspartien bereits auseinander gewichen. Klüfte und Spalten entstehen beispielsweise durch Druck, Dehnung oder Verschiebung des Gesteins bei Bewegungen der Erdkruste. Die physikalische Verwitterung beginnt ihr Zerstörungswerk also an Schwachpunkten im Gestein.

Auch ein Pappkarton lässt sich leichter zerreißen, wenn schon mal irgendwo eine Stelle ein wenig eingerissen ist. Es gibt verschiedene Mechanismen der Gesteinszerkleinerung, die zur physikalischen Verwitterung gerechnet werden. Einige davon sind auch aus dem Alltag bekannt.