Schnecke beschriftet
Die wichtigsten Körperteile einer Nacktschnecke. ©Alexander Stahr

Einige Vertreter der Nacktschnecken gehören zu den Tieren, die zeitweise im Boden leben (Überwinterung). So z. B. die Garten-Wegschnecke (Arion hortensis). Schnecken zählen im Boden zur Makrofauna und gehören zu den Weichtieren und innerhalb der Gruppe zu den Bauchfüßern (Gastropoda) mit über 100 000 Arten, davon 2000 Landschnecken. Unter den Landschnecken wiederum gibt es einerseits Gehäuseschnecken, wie die Weinbergschnecke, oder andererseits die Nacktschnecken. Charakteristisch ist ihre dünne durchlässige Haut. Die Tiere benötigen ständig Feuchtigkeit, um nicht auszutrocknen. Hitze und Trockenheit wird daher nicht gut vertragen. Unterhalb des Kopfes scheiden Schnecken ein Schleimsekret aus. Dies dient hauptsächlich der Fortbewegung. Seine Schutz- und Gleitwirkung hat auf trockenen und saugfähigen Unterlagen seine Grenzen. Sie können nur begrenzt überwunden werden. Zum Leidwesen der Gärtner ist Schneckenschleim so gut wie wasserunlöslich. An Händen, Handschuhen oder Pflanzen sind die glitzernden Spuren nur schwer zu entfernen.

Schneckenorgane

An den Fühlerspitzen sitzen bei den Landschnecken die Augen. Die Tiere können damit Hell-Dunkel-Kontraste sehen.
In der Mundhöhle eine raspelartig wirkende Reibezunge, die Radula. Mit ihr wird die Nahrung zerkleinert.
Die glatte hervorgehobene Fläche auf der Oberseite hinter dem Kopf der Tiere nennt man Mantelschild. Es ermöglicht in vielen Fällen die Bestimmung der Schneckenart. Auf der rechten Seite des Mantelschild liegt das Atemloch.
Nacktschnecken sind auf feuchte Schlupfwinkel angewiesen, damit sie nicht auf Dauer austrocken. Sie können sich leicht in Erdhöhlen tagsüber verkriechen. Sie finden außerdem Schutz in Moss und anderen bewachsenen schattigen Stellen, unter Laub oder Hecken sowie im Kompost. Im Kompost erfüllen sie die sinnvolle Aufgabe den Abbau von Pflanzenresten zu beschleunigen. Schnecken können meist während ihrer nächtlichen Aktivitäten rund 50% ihres Körpergewichts vertilgen. Nicht alle Schnecken gehören dabei zu den Schadschnecken. In den letzten Jahren ist es hauptsächlich die Wegschnecke, die Gärtner zur Verzweiflung bringt.

Das Liebesleben

Die meisten Schnecken sind Zwitter. Sie besitzen beiderlei Geschlechtsorgane.
Haben sich zwei passende Paare gefunden, so beginnt das Liebesspiel, bei dem die sonst so vorsichtigen Tiere alle Vorsicht über Bord werfen und sich auch auf ungeschütztes Terrain begeben. Sie umkriechen sich eine zeitlang, um ein gemeinsames Bett aus einer dicken Schleimschicht zu produzieren. Beim Geschlechtsakt schmiegen sich die Schnecken eng aneinander, um ihr Spermienpaket auszutauschen. Es wird in einem gesonderten Organ gelagert und erst freigegeben, wenn die Eier fertig entwickelt sind.
Im Sommer schlüpfen die Jungtiere nach wenigen Wochen. Die im Herbst abgelegten Eier hingegen überdauern den Winter an einer meist geschützten Stelle. An milden Frühlingstagen schlüpfen dann die kleinen Schnecken.

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