Hochbeet
Ein Hochbeet aus roten Dach-Ziegeln. Gemeinfrei

Ein Hochbeet als „Gemüse- oder Ziergarten“ hat mehrere entscheidende Vorteile: Die vergleichsweise bequeme Arbeitshöhe (je nach Beethöhe), die Unabhängigkeit vom Untergrund und die hohen Erträge beim Gemüse sowie das gesunde Wachstum bei Zierpflanzen. Das gute Wachstum der Gemüse- oder Zierpflanzen im Hochbeet beruht auf dem Nährstoffreichtum von Kompost und qualitativ hochwertigem Pflanzsubstrat sowie auf der Wärme, die durch die Schichtung unterschiedlicher Substrate bei geschlossenen Wänden entsteht. Ein weiterer Vorteil eines Hochbeetes ist, dass weniger Schnecken ans Gemüse und weniger Unkräuter ins Beet gelangen. Auch Wühlmäuse bleiben bei richtigem Aufbau außen vor. Zudem kann das Hochbeet ein Blickfang im Garten sein. Hochbeete gibt es in allen möglichen Größen, Farben, Materialien und Formen fertig im Handel. Mit etwas handwerklichem Geschick kann man ein Hochbeet auch selbst bauen. Beispielsweise aus Holz, Pflanzsteinen oder auch gemauert. Folgende Auswahl an Materialien kann für den Eigenbau, den Fertigkauf z. B. bei Online-Anbietern oder für den Aufbau durch einen Fachbetrieb in Frage kommen:

Holz

Fertige Hochbeete
Fertige Hochbeete aus Holz mit Innenverkleidung. ©Alexander Stahr

Dieses Material ist relativ kostengünstig beim Eigenbau oder beim Aufbau durch einen Fachbetrieb und kann in einem gewünschten Farbton lasiert werden. Bei einem Hochbeet aus Holz, sollten die

Innenwände mit einem wasserdichten Material ausgekleidet werden. Etwa mit 0,5 mm dicker Teichfolie oder ähnlichem Material. Dann kommen die Holzwände nicht in Kontakt mit dem Substrat und Ihr Hochbeet hält deutlich länger. Auch Umwelteinflüsse „nagen“ mit der Zeit am Hochbeet aus Holz. Deshalb sollte man relativ witterungsresistentes Holz von Eiche, Douglasie oder Lärche verwenden. Fertig zu kaufende Hochbeete aus witterungsresistentem Holz (z. B. Baumärkte, Online-Anbieter) sind oft bereits mit einer wasserdichten Folie auf der Innenseite ausgekleidet. Einige Anbieter von fertigen Hochbeeten aus Holz liefern zudem passende Frühbeetaufsätze, wodurch schon sehr frühzeitig mit dem Anbau von Gemüsepflanzen begonnen werden kann.

Bausatz
Hochbeetbausatz aus Holz. ©Alexander Stahr

Gabione

Diese Metallgeflechte mit Natursteinfüllung sind sehr stabil und recht langlebig. Außerdem kann eine flexible Befüllung mit Natursteinen in unterschiedlichen Farben und Formen eine individuelle Optik erzeugen. Sie sind ein absoluter Blickfang im Garten. Ein derartiges Hochbeet sollte von einem Fachbetrieb mit seinen technischen Möglichkeiten ausgeführt werden.

Hochbeet aus Metall
Fertiges Hochbeet aus Metall. ©Alexander Stahr

Pflanzsteine

Pflanzsteine kann man mögen oder hassen. Doch für ein Hochbeet bieten sie eine einfache Möglichkeit der Realisierung. Pflanzsteine sind sehr robust, pflegeleicht und kostengünstig. Zudem lässt sich ein Hochbeet aus Pflanzsteinen leicht um- oder abbauen, sofern die Steine nicht verklebt wurden.

Metall

Hochbeete aus Metall gibt es von verschiedenen Herstellern als Bausätze. Dabei können die Formen und Abmessungen bei manchen Produkten stark variiert werden (z. B. stufenartiger Aufbau). Hochbeete aus Metall bieten einen Blickfang und sind eine einfache und schnelle Lösung.

Trockenmauer
Hochbeet aus Natursteinen (Trockenmauer). ©Alexander Stahr

Trockenmauer

Ein Hochbeet, das durch eine Trockenmauer errichtet wird, lässt sich ebenfalls leicht um- oder abbauen. Der Aufbau mit Natursteinen braucht etwas Zeit, man ist aber frei in der Gestaltung des Hochbeetes.

Mauersteine

Hiermit können Sie ein festes, dauerhaftes Hochbeet herstellen. Wenn Sie die Wände verputzen, können diese auch im Wunschfarbton gestrichen werden.

Palisade

Auch ein Hochbeet aus Palisade ist sehr langlebig, aber recht arbeitsintensiv. Ein Hochbeet aus Palisade bietet wie ein Beet aus Mauersteinen, Natursteinen oder Pflanzsteinen zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten.

Kunststoff

Einige Hersteller bieten Hochbeetelemente aus Kunststoff an, die in einem Stecksystem errichtet werden. Die Elemente bestehen in der Regel aus einem langlebigen, robusten und witterungsbeständigem PE Kunststoff, der auch recyclebar ist.

Der Aufbau des Hochbeetes

Wichtig ist das Substrat, dessen Anordnung bzw. dessen vertikaler Aufbau und die Art und Weise der Bepflanzung bei einem Gemüsebeet.

Hochbeet für Gemüse

Hochbeet für Gemüse
Hochbeet für Gemüse. ©Alexander Stahr

Die unterste Schicht (A) bilden grobe Zweige oder grobe Holzhäcksel, die locker eingefüllt werden. Diese unterste Schicht bewirkt, dass die darauffolgenden Schichten gut durchlüftet werden. Ist Ihr Hochbeet zum Gartenboden hin offen (gekauft, selbst gebaut), so sollten Sie auf dem Boden einen verzinkten (rostfrei) und engmaschigen Maschendraht verlegen. Diese Maßnahme verhindert, dass Wühlmäuse ihrem Hochbeet einen Besuch abstatten. Als nächster Schicht (B) werden feinere Pflanzenteile oder Laub in das Hochbeet gefüllt. Dann folgt eine Schicht Kompost (C) und schließlich (D) Pflanzerde (Gemüseerde, Hochbeeterde, Kräutererde etc.). Bei der Pflanzerde sollte nicht gespart werden – je hochwertiger sie ist, desto besser die Ernte.

Wichtig ist, dass Sie  Gemüsesorten in Gruppen pflanzen und diese Gruppen von Jahr zu Jahr im Hochbeet „wandern“ lassen. Dort, wo in diesem Jahr z. B. die Tomaten wachsen, sollten Sie im Folgejahr eine andere Gemüse- oder Kräutersorte pflanzen. Dann liefert ein sorgfältig angelegtes Hochbeet über mehrere Jahre hinweg einen guten Ertrag. Um sicher zu gehen, kann man die Bepflanzung fotografieren, damit man im nächsten Jahr weiß, wo was vorher gewachsen ist.

Hochbeet für Zierpflanzen
Hochbeet für Zierpflanzen. ©Alexander Stahr

Da die Bodenorganismen die organische Substanz im Hochbeet abbauen, wird der Inhalt des Beetes innerhalb eines Jahres um etwa 10-20 cm zusammensacken. Daher muss im folgenden Jahr mit Pflanzerde aufgefüllt werden. Die Lebensdauer des gesamten Inhaltes eines Hochbeetes liegt bei rund 5-7 Jahre. Auch der Nährstoffgehalt ist dann erschöpft. Dann muss das Hochbeet von Grund auf neu angelegt werden.

Hochbeet für Zierpflanzen

Ein Hochbeet für Zierpflanzen ist einfacher aufgebaut. Wichtig ist eine luft-und wasserdurchlässige bodennahe Schicht aus Kies (A). Auch hier sollten Sie auf dem Boden zuerst einen verzinkten (rostfrei) und engmaschigen Maschendraht verlegen, um Wühlmäuse fernzuhalten. Die unterste Drainageschicht wird mit einem luft- und wasserdurchlässigen Vlies abgedeckt (B). Dann befüllen Sie das Beet mit Pflanzerde, der auch Kompost beigemischt werden kann. Beim Hochbeet für Zierpflanzen wird sich ebenfalls der Inhalt im Laufe eines Jahres setzen und der Nährstoffgehalt wird auch nach 5-7 Jahren erschöpft sein, so dass dann eine Neuanlage notwendig wird.