Tulpen
Im Frühjahr benötigt der Garten Dünger. Eine gute Wahl sind organische Dünger mit Langzeitwirkung. ©Alexander Stahr

Wenn die Sonnenstrahlen den Boden im Frühjahr erwärmen, ist es an der Zeit, den Pflanzen im Garten oder auch im Kübel neue Nährstoffe zuzuführen. Gut sind vor allem organische Dünger, die von den Bodenorganismen zumeist erst mineralisiert werden müssen. Daher wirkt die Mehrzahl an anorganischen Düngern als Langzeitdünger. Zudem verbessern sie die Bodenstruktur und fördern die Bodenorganismen. Einige Dünger können Sie zudem selbst herstellen oder direkt aus dem Haushalt verwenden.

Kuhdung

Kuhdung
Kuhdung gibt es in handlichen Pellets im Handel. ©Alexander Stahr

Keine Angst, Sie müssen keine frischen Kuhfladen sammeln und im Garten verteilen. Kuhdung ist ein hervorragendes organisches Düngemittel, das es in Form von Pellets im Handel gibt. Der Kuhdung wird bei der Herstellung der Pellets erhitzt, so dass mögliche Keime im Kot der Tiere abgetötet werden. Dabei bleiben aber wertvolle Inhaltsstoffe, wie Kalium, Phosphor, Stickstoff und Magnesium erhalten. Pellets aus Kuhdung enthalten keine zugeführten Chemikalien. Bei trockener Lagerung sind sie mehrere Jahre haltbar und für fast alle Pflanzen im Garten geeignet.

Bei der Anwendung der Pellets sollten Sie unbedingt die Packungsbeilagen der Hersteller beachten und nicht überdüngen. Auch Kuhdung-Pellets entwickeln einen gewissen „Stallgeruch“ im Garten. Wenn Sie und Ihre Nachbarn davon nicht an glückliche Urlaube auf dem Land erinnert werden möchten, sollten Sie die Pellets nach dem Ausbringen leicht im Gartenboden untergraben. So wird die Geruchsbelastung gering ausfallen und die Mikroorganismen im Boden kommen auch besser an den Dung heran.

Die Düngeergebnisse mit Kuhdung-Pellets sind hervorragend. Auch Kübel- und Balkonpflanzen können damit bei optimaler Dosierung (Packungsbeilage) sehr gut gedüngt werden. Falls Sie im Garten selbst kompostieren, wirken einige Gaben an Kuhdung-Pellets im Kompost Wunder. Der Kompost wird dann noch hochwertiger.

Hornspäne und Hornmehl

Rinder
Aus dem Horn von Rindern wird Horndünger gewonnen. ©Alexander Stahr

Dabei handelt es sich im Handel um geraspelte Hörner und Hufe von Rindern. Diese bestehen aus Keratin (von griechisch kéras = Horn). Dies ist ein Sammelbegriff für verschiedene wasserunlösliche Faserproteine, die von Tieren und auch vom Menschen (Haare, Fuß- und Fingernägel) gebildet werden. Gemahlenes Horn vom Tier wird als Hornmehl bezeichnet. Hornmehl wirkt schneller als Hornspäne, da die Organismen des Bodens es leichter abbauen können. Beide Produkte enthalten bis zu vierzehn Prozent Stickstoff und geringe Mengen an Phosphat und Sulfat. Eine Stickstoff-Auswaschung findet bei Hornspäne und Hornmehl kaum statt, da die Nährstoffe organisch gebunden sind und nur langsam von den Bodenorganismen mineralisiert werden. Auch eine Überdüngung mit diesen Produkten ist wegen der langsamen Freisetzung der Nährstoffe nahezu ausgeschlossen. Hornspäne und Hornmehl können Sie im zeitigen Frühjahr streuen.

Wenn Sie im Garten Rindenmulch oder Holzhäcksel ausbringen, ist eine Düngung mit Hornspäne oder Hornmehl aus dem Handel ratsam, da es sonst zu Problemen mit der Stickstoffversorgung der Pflanzen kommen kann. Alternativ können Sie auch abgeschnittene Fuß- oder Fingernägel sowie Ihre Haare und Barthaare als organischen Dünger in den Gartenboden einbringen. Denn auch sie bestehen aus Keratin und wirken als Langzeit-Dünger. Aus ästhetischen Gründen sollten Sie diese Düngemittel aber besser leicht untergraben.

Brennnesseljauche

Brennnessel
Brennnesseln gelten zumeist als lästiges Unkraut. Doch aus ihnen lässt sich wertvoller Dünger gewinnen. ©Alexander Stahr

Dies ist ein hervorragendes, stickstoffreiches organisches Düngemittel für stark zehrende Pflanzen wie z. B. Tomaten, andere Gemüsesorten und Rosen, das Sie selbst herstellen können. Denn Brennnesseln breiten sich in fast allen Gärten mehr oder weniger unerwünscht aus. Geben Sie etwa zehn Stängel frische Brennnessel in ein großes verschließbares Gefäß (wegen der späteren Geruchsbelästigung) und gießen danach etwa zehn Liter Wasser dazu. Das Gefäß stellen Sie verschlossen an einen sonnigen Platz. Das Ganze benötigt nun etwa zwei Wochen, bis die Brühe als Dünger einsatzbereit ist. Einmal täglich sollte die Brühe umgerührt werden.

Die Brennnesseljauche ist fertig für den Einsatz im Garten, wenn sie dunkel gefärbt ist. Auch Blasen sollten nicht mehr darin aufsteigen. Sollten Sie den Gestank der Jauche mindern wollen, können Sie Lavendel oder andere stark duftende Pflanzen zugeben. Anwendung: Zehn Liter Wasser auf einen halben Liter Jauche.

Kaffeesatz

Kaffee
Kaffeesatz kann als Dünger im Garten für spezielle Pflanzen verwendet werden. ©Alexander Stahr

Kaffeesatz fällt in fast allen Haushalten täglich an und landet in der Regel im Biomüll oder auf dem Kompost. Sie können ihn aber auch als Dünger im Garten für spezielle Pflanzen verwenden. Kaffeesatz  enthält einerseits relativ viel Stickstoff und reichert den Boden mit Humus an. Andererseits wirkt Kaffeesatz leicht bodenversauernd. Deshalb eignet er sich speziell zum Düngen von Pflanzen, die einen niedrigen pH-Wert des Bodens bevorzugen. Etwa für Hortensien, Rhododendren oder Moorbeetpflanzen wie Blaubeeren.

Kaffeesatz sollten Sie nicht als Dünger für Kübel- oder Zimmerpflanzen verwenden. Er wird auf dem Topf kaum zersetzt und fängt dann irgendwann an zu schimmeln. Im Garten sollten Sie den Kaffeesatz leicht untergraben, damit er besser wirkt.

Schafwolle

Schafwollnoppen
Schafwolle in Form von Schafwollnoppen ist ein hochwertiger Dünger. ©Alexander Stahr

Sie ist ein hochwertiger Langzeitdünger für Gemüse, Obst und Zierpflanzen in Form von Pellets oder sogenannten Schafwollnoppen. Diese Pellets speichern zudem Wasser für die Wurzeln der Pflanzen, lockern den Boden durch Quellung und fördern die Humusbildung. Die Nährstoffe aus der Schafwolle sind viele Monate für die Pflanzen verfügbar. Daher reicht eine Düngung mit Schafwolle pro Gartensaison. Schafwollnoppen können für alle kultivierten Pflanzen verwendet werden. Für Gartenpflanzen, Kübelpflanzen, Balkonpflanzen und Zimmerpflanzen.

Kompost

Komposthaufen
Kompost ist der Klassiker unter den organischen Düngern. ©Alexander Stahr

Das ist der Klassiker unter den organischen Düngern. Kompostieren können Sie selbst, falls Sie einen geeigneten Platz dafür haben. In der Regel ist dies der Garten am Haus oder die Parzelle des Kleingartenvereins. Es gibt verschiedene Möglichkeiten zu kompostieren. Mit einem einfachen Komposthaufen oder mit einem Schnellkompostierer, Wurmkompostierer, einem zusammensteckbaren Holzkompostierer oder mit einem, wie auch immer, selbst konstruierten Gefäß. Wer keine Möglichkeit hat, selbst zu kompostieren, kann Kompost z. B. recht preisgünstig beim nächstgelegenen Wertstoffhof mit Kompostieranlage kaufen oder bei zahlreichen Anbietern online bestellen.