Kräuterportrait: Bohnenkraut
Sie mögen keine Bohnen und deshalb auch kein Bohnenkraut? Nun, mit Bohnen hat das Kraut mit dem botanischen Namen Satureja hortensis erst einmal im Grunde genommen gar nichts zu tun. Dass es so heißt, liegt an seiner Wirkung bei Verdauungsbeschwerden im Zusammenhang mit dem Genuss von Bohnen. Die Inhaltsstoffe des Bohnenkrauts (auch Sommer-Bohnenkraut, Gartenbohnenkraut oder Echtes Bohnenkraut genannt) wirken krampflösend und regen den Magen an. Bohnenkraut hilft schwer verdauliche Speisen besser zu verdauen und vertreibt Blähungen. Der Name passt also, denn Bohnen sind nun mal schwer verdaulich und „jedes Böhnchen gibt ein Tönchen“. Bohnenkraut wirkt auch gegen Durchfall, Bauchschmerzen und Verdauungsstörungen und ist appetitanregend.
Die Heimat des Bohnenkrauts, das zur Familie der Lippenblütengewächse (Lamiaceae) gehört, liegt im östlichen Mittelmeergebiet bis zum Iran. Der gewerbliche Anbau erfolgt heute in Mittel-, Süd- und Osteuropa, hauptsächlich in Frankreich und Spanien. Auch in deutschen Kräutergärtnereinen wird Bohnenkraut kultiviert. Sehr viel Bohnenkraut kommt auch getrocknet in den Handel. Bohnenkraut liebt viel Sonne und Wärme. Sie können das Kraut im Mai aussäen oder eine fertige Pflanze kaufen und sie auf dem Balkon oder im Garten wachsen lassen. Das einjährige Bohnenkraut ist sehr frostempfindlich, also warten, bis es keinen Frost mehr gibt.
Wenn Sie Bohnenkraut aus Samen ziehen wollen, dürfen Sie den Samen nicht mit Erde abdecken, da Bohnenkraut ein so genannter Lichtkeimer ist. Die Keimzeit dauert zwei bis drei Wochen. Kurz bevor die Blüten aufgehen besitzt das Kraut die stärkste Würzkraft. Aber auch das junge Kraut können Sie schon zum Würzen verwenden. Bohnenkraut ist zwar das Bohnengewürz schlechthin, aber nicht nur für Bohnengerichte wird es verwendet. Es eignet sich für Suppen, Gurken-, Tomaten-, Fleisch- und Fischsalate, Kartoffeln in allen möglichen Variationen, Aufläufe, Eintöpfe, Erbsen- und Linsengerichte, aber auch für viele Fleischgerichte. Doch Vorsicht! Zuviel Bohnenkraut verdirbt den Geschmack. Bohnenkraut lässt sich gut einfrieren. Wenn Sie es nicht ernten, so bekommen Sie wunderschöne kleine „Blümchen“ mit tollen kleinen Blüten. Und über die freuen sich besonders die Bienen. Sollte Sie beim Betrachten der Blüten eine von ihnen stechen, dann hilft – na was wohl? Klar, Bohnenkraut. Die zerdrückten Blätter auf der Haut lindern den Schmerz und die Schwellung bei einem Insektenstich.
Boden, Substrat
Bohnenkraut bevorzugt nährstoffarme, sandig-kiesige, leicht humose und kalkhaltige, gut wasserdurchlässige, sehr locker gelagerte Substrate oder Böden mit geringem Lehmanteil (trockene oder Mittelmeer Standorte).