Erdhummel
Erdhummel. Gemeinfrei

Hummeln gehören zu den Hautflüglern. Die Dunkle Erdhummel (Bombus terrestris) gehört mit 24 – 28 mm zu den größten Hummeln in Europa. Sie ist ein schwarzes Tier und hat um Brust und Hinterleib einen braungelben Streifen und eine weiße Hinterleibspitze.

Körperbau

Hummeln haben einen rundlichen, dicht behaarten Körper in Gelb-Schwarz-Tönen. Durch ihr brummendes Fluggeräusch sind sie leicht von Bienen zu unterscheiden. Der ehemalige Legeapparat an der Spitze des Hinterleibs ist zu einem Stachel umgebildet. Hummeln erzeugen hochwirksame Gifte, die bei einem Stich große Schmerzen erzeugen. Allerdings sind Hummeln äußerst friedlich und stechen nur, wenn Ihre Bewegungsfreiheit eingeschränkt wird. Die Mundwerkzeuge sind spezialisiert auf eine leckend-saugende Nahrungsaufnahme. Hummeln saugen Nektar aus Blüten. Fabaceaen (Schmetterlingsblütler) wie z. B. der Wiesen- und Hornklee sind bevorzugte Futterpflanzen.

Hummeln können durch Muskelzittern ihre Körpertemperatur regulieren. Ab 6° C Außentemperatur sind sie in der Lage ihre Körpertemperatur auf die für sie optimale Flugtemperatur von 37° C innerhalb von 20 Minuten erhöhen. Im Frühjahr sieht man daher schon Hummeln bei der Futtersuche auch wenn andere Insekten wegen der kühlen Temperaturen noch fehlen.

Entwicklung und Lebenszyklus

Die Erdhummel ist wissenschaftlich gut untersucht. Die Königinnen bauen im zeitigen Frühjahr ab Mitte März das Nest in Erdlöchern. Gerne werden Löcher in Mauern oder Maulwurfs-/Mäusegänge verwendet. Darin werden Zellen für Nektar, Pollen und die Brut gebaut. Die Königin wärmt die erste Brut im Jahr. Sie presst den Hinterleib an die Wabe und erzeugt die zur Entwicklung der Larven benötigte Temperatur. Damit aus den Eiern Arbeiterinnen werden gibt die Königin ein Pheromon ab. In einem Alter von zwei bis fünf Tagen reagieren die Larven sehr sensibel auf dieses Pheromon und entwickeln sich entsprechend zu Arbeiterinnen. Fehlt das Pheromon entwickeln sich die Larven bei guter Futterversorgung zu neuen Königinnen. Das Nest wird von den Arbeiterinnen erweitert und ausgebaut. Es kann bis zu 500 Hummeln Platz bieten.

Das folgende Video zeigt auf Youtube: die Königin beim Nestbau
https://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=xg7j02QAHpg

Hummeln sind sozial lebende Insekten. Innerhalb eines Volkes gibt es auffällige Größenunterschiede zwischen den Tieren. Es wird vermutet, dass die kleineren Tiere sich eher um die Brut kümmern und im Nest bleiben. Größere Tiere, die besser aufgrund ihrer Körpergröße ihre Körpertemperatur regeln können, kümmern sich eher um die Nahrungssuche.

In der Endphase des Nestbaus zeigen Hummeln zu anderen aber auch eigenen Verwandten ein aggressives Verhalten. Arbeiterinnen beginnen dann eigene Waben zu bauen und unbefruchtete, männliche Eier abzulegen. Die Tiere zerstören oder fressen in dieser Zeit auch gegenseitig die gelegten Eier.

Bedeutung für den Gemüseanbau

Für den kommerziellen Anbau unter Glas ist die Dunkle Erdhummel eine der am einfachsten zu züchtenden Hummelarten. Die Erdhummel wird im Treibhausanbau vor allem zur Bestäubung von Tomaten eingesetzt. Tomaten oder Paprika sind sogenannte Vibrationsbestäuber. Das Bestäuben der Pflanzen ist äußert arbeitsintensiv. Von Hummeln bestäubte Pflanzen zeigen wesentlich bessere Erträge als von manuell bestäubte Pflanzen.