Salbei
Salbei. ©Alexander Stahr

Salbei (Salvia officinalis) gehört zur Familie der Lippenblütler. Zu dieser Familie zählen auch andere bekannte Küchenkräuter wie Oregano, Majoran, Rosmarin, Thymian und Bohnenkraut. Bei dieser Pflanzenfamilie ist die Blütenkrone röhrenförmig und mit zwei Lippen versehen. Zwei Blütenblätter sind zu einer Oberlippe verwachsen, drei zu einer Unterlippe. Die Stängel der Lippenblütler sind immer viereckig. Daran kann man sie gut von anderen Familien unterscheiden.

Salbei stammt aus dem Mittelmeerraum. Aber auch bei uns gedeiht er gut. An der richtigen Stelle im Garten gepflanzt, wuchert er über mehrere Quadratmeter. Sie können Salbei aber auch auf dem Balkon oder auf einer sonnigen Fensterbank pflegen. Besonders hübsch sind die violetten Lippenblüten, die von Juni bis Juli erscheinen. Im Sonnenlicht duftet Salbei herrlich. Dafür sind seine Inhaltsstoffe verantwortlich. Vor allem ätherisches Öl, Gerbstoffe und so genannte Flavonoide. Für die Küche und als Arzneimittel werden die frischen oder getrockneten Blätter der Salbeipflanze verwendet. Salbei ist „das Mittel“ bei Heiserkeit und bei Entzündungen im Hals und Mund. Denn dieses Kraut wirkt desinfizierend. Die heilende Wirkung des Salbeis zeigt übrigens schon der Name „Salvia“. Denn das kommt vom lateinischen Wort „salvare“, das „heilen“ bedeutet.

Gegen Halsschmerzen bereitet man einen Tee aus Salbeiblättern zu, den man fünf Minuten ziehen lässt. Dafür nimmt man einen Teelöffel getrocknete oder frische Blätter. Nach dem Abkühlen damit gurgeln. Sie können den Tee natürlich auch trinken. Wenn er Ihnen nicht schmeckt, können Sie ihn mit Kamillenblüten verbessern. Gurgeln alle ein bis zwei Stunden wiederholen, und schon werden die Halsbeschwerden besser. Noch einfacher ist es natürlich, eine fertige Gurgellösung aus Salbei zu verwenden. Auch Salbeipastillen oder Bonbons wirken gegen Halsschmerzen. Das bekommt man alles in der Apotheke oder Drogerie. Aber dann haben Sie keine hübsche Salbeipflanze und auch kein Gewürz für die Küche.

Als Gewürz wurde Salbei durch ein italienisches Nationalgericht berühmt: Saltimbocca alla romana (Saltimbocca heißt übersetzt „spring in den Mund“). Dabei handelt es sich um ein Kalbsschnitzel, das mit frischen Salbeiblättern und Parmaschinken zubereitet wird. Ebenfalls sehr lecker sind Nudeln mit Salbeibutter. Übrigens: Salbei darf man nicht über einen längeren Zeitraum und in großen Mengen einnehmen beziehungsweise essen. Denn dann hat er ungesunde Nebenwirkungen. Unter anderem kann es zu Krämpfen, rasendem Puls oder trockenem Mund kommen.

Boden, Substrat

Salbei bevorzugt nährstoffarme, sandig-kiesige, leicht humose und kalkhaltige, gut wasserdurchlässige, sehr locker gelagerte Substrate oder Böden mit geringem Lehmanteil (trockene oder Mittelmeer Standorte).