Klasse: Gleye (≈ WRB Gleysols)

Böden mit Go-Ah,Ah-Go/Gr-Profil

Nassgley
Nassgley aus geröllführendem anthropogenem Lehm über kiesführendem Flusssand mit fossiler Bodenbildung über Flusskiessand (Holozän) mit Go-Ah/Gr/IIfAh-Gr/IIIGr. ©Hessisches Landesamt für Umwelt und Geologie (HLUG)

Im Gegensatz zum Gley bzw. den Subtypen des Gleys ist der Nassgley durch einen sehr hohen Grundwasserstand bis nahe der Geländeoberfläche charakterisiert, der bis in den humosen Oberboden (Ah-Horizont) reicht. Daher fehlt ein für Gleye ausgeprägter Go-Horizont (o für oxidiert). Der Gr-Horizont (r für reduziert) beginnt innerhalb < 4 dm unter der Geländeoberfläche. Infolge des hohen Grundwasserstandes kommt es zu einer Überlagerung oder Verzahnung von Go- und Ah-Merkmalen. So zeigt der Normnassgley die Horizontfolge Go-Ah, Ah-Go/Gr (das Komma steht für alternativ). Im Oberboden des Nassgleys finden sich infolge dessen häufig Wurzelröhren mit Rostbelägen. Die biologische Aktivität des Nassgleys ist aufgrund der hohen Grundwasserstände vergleichsweise gering, so dass sich mächtigere Humuslagen bilden können. Nassgleye finden sich häufig in Senken bei kühl-feuchtem Klima. Der Wurzelraum des Nassgleys ist stark eingeschränkt, wodurch eine landwirtschaftliche Nutzung nur durch Dauergrünland möglich ist. Als Waldstandort ist der Nassgley lediglich für nässetolerante Baumarten geeignet (Erle, Tanne). Ist der Abbau der organischen Substanz durch Sauerstoffmangel gehemmt, so entwickeln sich aus dem Nassgley der Anmoorgley oder der Moorgley.