Dachs
Der Europäische Dachs (Meles meles). ©fotolia, kyslynskyy

Im Boden hausen mitunter auch recht große Tiere. Etwa der Dachs. Dachse (Melinae) gehören zu der Familie der Marder (Mustelidae). Sie haben eine kompakte, keilförmige Gestalt und einen kleinen zugespitzten Kopf mit kleinen Augen und Ohren. Beine und Schwarz sind kurz und kräftig. Das Fell ist grau bis schwarz gefärbt. Typisch für Dachse ist die Kennzeichnung des Gesichts: weißer Mittel-, schwarze Augenstreifen. Dachse sind eher Sucher und Wühler als Sammler und Jäger.

Dachse sind vorwiegend nachtaktiv. Den Tag verbringen sie in selbstgegrabenen Bauten. Einen Dachsbau erkennt man am Eingang. Er besitzt eine sogenannte Rutschrinne, die immer größer wird sobald ein Dachs den Bau betritt oder verlässt. So ein Erdbau kann im Durchmesser eine Ausdehnung von 30 m mit einer Tiefe von 5 m haben. Er wird an die Nachkommen vererbt und daher von mehreren Generationen oft über Jahrzehnte genutzt und erweitert. So ein Bau kann dadurch viele Schlafkammern und dutzende Eingänge besitzen. Die Schlafkammern sind mit Gras oder Moos ausgepolstert. Innerhalb eines Baues leben mitunter 5-6 erwachsene Tiere. Alle paar Tage wechseln die Dachse ihre Ruhe- oder Schlafkammer. Damit beugen sie dem Befall von Flöhen, Zecken und Läusen entgegen. Dachse sind sehr reinliche Tiere die Moos- oder Graspolsterungen werden in jedem Frühjahr erneuert.

Für den Ausbau des Erdbaus benutzt der Dachs seine Krallen. Er wühlt dazu mit den Vorderbeinen die Erde auf, die er dann mit den Hinterbeinen nach hinten transportiert und so ind Freie transportiert. Sein Fell ist wasserabweisend, starr und struppig, so dass hängengebliebene Erde leicht abgestreift werden kann. Seine Tasthaare dienen ihm zur Orientierung im Bau. Im Erdbau leben Dachse manchmal ohne Streit mit Füchsen zusammen. Man nennt das Burgfrieden.

Dachserbau schematisch
Dachserdbau mit diversen Gängen auf mehreren Stockwerken und Schlafkessel. ©Alexander Stahr

Dachse sind Allesfresser. Sie setzen ihre Krallen bei der Nahrungssuche geschickt nicht nur zum Wühlen, sondern auch als eine Art Allzweck-Werkzeug ein, wenn darum geht, z. B. Insekten aus morschen Baumstämmen aufzuspüren oder Eier zu knacken. Dachse ernähren sich hauptsächlich von lebenden oder toten Würmern, Insekten, Schnecken und kleineren Wirbeltieren, wie z. B. jungen Vögeln. Ihre Lieblingsspeise sind jedoch Regenwürmer von denen sie bis zu 200 Stück am Tag verzehren. Aber auch pflanzliche Kost wie Samen, Wurzeln und Beeren stehen auf ihrem Speisezettel.

Im Hochsommer ist Paarungszeit. Dabei geht es turbulent einher. Das Männchen jagt das Weibchen bis zur Paarung hin und her. Im Frühjahr werden dann die Jungstiere geboren. Das Weibchen bringt 2 bis 5 Jungtiere zur Welt. Nach einer Woche haben die Babys bereits die typische Schwarzweiß-Maske. Nach einem Monat verlassen die jungen Dachse schon erstmalig den Bau. Damit sie im Dunkeln nicht verloren gehen, werden sie vorher von der Mutter mit Hilfe einer Drüse mit einem stark riechenden Duft markiert.