Wolfsspinne
Wolfsspinne mit Jungtieren. Ch. Hanhart, gemeinfrei

Die Bedeutung von Spinnen (Araneae) für die biologischen Prozesse im Boden wird oft als zu gering eingeschätzt. Besonders in lockeren, hohlraumreichen Wald- und Heideböden, sind 50 bis 150 Spinnen pro m² keine Seltenheit. Da ein Teil dieser Tiere auch Fluginsekten fängt und verdaut, werden durch die  Ausscheidungen und Nahrungsreste zusätzlich stickstoffreiche Substanzen dem Boden hinzugefügt.

Viele Spinnen graben Gänge oder Kammern in den Boden und kleiden diese mit Gespinst aus. Die mit den Vogelspinnen verwandten Tapezierspinnen (Atypidae) graben bis zu 0,75 cm tiefe Röhren. Ein oberirdischer Fortsatz dient als Fangschlauch. Die Weibchen bleiben ständig in dieser Wohnröhre. Die Wolfsspinnen (Lycosidae) gehen nachts auf Jagd und halten sich nur Tagsüber in ihren Wohnröhren auf. Ähnlich verhalten sich auch Glattbauchspinnen (Drassodidae) und Sackspinnen (Clubinonidae), die unter Steinen, der Streu oder Moos den Tag verbringen. Die kleinen Springspinnen (Salticidae) jagen tagsüber auf der Bodenoberfläche nach kleinen Insekten. Die Röhrenspinnen (Eresidae) bauen über der Mündung ihrer Erdgänge ein Gespinstdach, unter dem sie auf ihre Beute lauern.

Körperbau

Spinnen sind grob in zwei Teile gegliedert: Prosoma (Vorderleib) und Opisthosoma (Hinterleib). Ihr markantestes Merkmal sind die 8 Laufbeine. Sie sind mehr oder weniger behaart oder bestachelt. Weitere Extremitäten sind zu Tastern oder Mundwerkzeugen (Chelicerenumgebildet. Die Cheliceren sind meistens mit einer Giftklaue ausgestattet. Spinnen haben Punktaugen (Ocellen), die bei einigen Arten sehr leistungsfähig sind. Am Hinterleib befinden sich 2 bis 4 Spinnenwarzenpaare. Sie produzieren die Seidenfäden, aus denen die Spinnen ihre Fangnetze oder Gespinste weben. Die Beute wird gejagt oder mit den Gespinsten gefangen. Die Spinnen töten die Beute mit Gift. Die Beute wird außerhalb des Magens mit Hilfe eines Verdauungssafts vorverdaut. Die flüssigen Bestandteile werden dann aufgesaugt.