Mulchfolie
Mulchen mittels einer Mulchfolie im gewerblichen Gartenbau. ©Alexander Stahr

Beim Mulchen wird der Boden in der Regel mit organischem Lockermaterial abgedeckt. In der Regel deshalb, weil es inzwischen auch Mulchfolien aus Kunststoff oder Papier gibt. Mulchen in herkömmlicherweise (organisches Material) kann z. B. im Schreber- oder Hausgarten das ganze Jahr über erfolgen, sofern sich im Winter keine Schneedecke gebildet hat. Die Gründe, die für das Mulchen sprechen, sind vielfältig, denn Mulch ist vom Prinzip her nichts anderes wie die Streu des Waldes, nur dass die Mulchschicht künstlich hergestellt wird. Deshalb sind ein paar wenige Dinge zu beachten, damit der Gartenboden ein guter Standort für die Pflanzen ist.

Vorteile des Mulchens:

Schutz des Bodens: Mulch schützt den Boden vor starker Sonneneinstrahlung und somit vor Austrocknung. Die Feuchtigkeit bleibt länger im Oberboden, man muss weniger gießen. Abends hält Mulch die Wärme länger im Boden. Mulch verhindert auch, dass der Boden bei starken Regenfällen durch den Aufprall der Tropfen verschlämmt, was z. B. nachteilig für den Lufthaushalt des Bodens ist. Bei einem Garten am Hang schützt der Mulch vor Erosion, in windreichen Regionen vor Winderosion, wenn es sich um einen schluffig-sandigen Boden (leichter Boden) handelt. Auch vor starkem Frost kann Mulch einen gewissen Schutz bieten, wobei eine zusätzliche Schneedecke natürlich noch günstiger ist. Im Gemüsebeet verhindert Mulch, dass Bodenmaterial bei Starkregen auf die Pflanzen spritzt und er verhindert den Kontakt von Früchten mit dem Oberboden, da manche Früchte dies mit Fäulnis quittieren (z. B. Erdbeeren).

Düngeeffekt: Eine Mulchschicht aus organischem Material wird allmählich durch die Bodentiere, Pilze und Mikroorganismen abgebaut. Das organische Mulchmaterial wird mineralisiert (Nährstofffreisetzung) und zum Teil humifiziert (Dauerhumus). Die Geschwindigkeit, mit der dies passiert, hängt vom Mulchmaterial, von den Bodeneigenschaften und vom Standort des Gartens ab (sonnig, schattig, Klima etc.). Unabhängig davon, wird die Zersetzung durch die Abdeckung des Bodens gefördert.

Unkrauthemmung: Durch den Mulch gelangt wenig Licht auf den Oberboden (Unkräuter sind meistens Lichtkeimer). Daher wird der Wuchs von Unkraut im Bereich einer abgedeckten Gartenfläche gehemmt. Doch ganz verhindern wird man das Unkraut dadurch nicht.

Nachteile des Mulchens:

Es gibt kaum welche. Es sei denn, Sie möchten das Gemüsebeet hacken oder umgraben, dann müssen Sie die Mulchschicht zerstören und danach erneuern. Hin und wieder kann man in den Medien lesen, dass die Mulchschicht gefräßige Nacktschnecken anlockt. Diese unerwünschten Zeitgenossen fördert man jedoch nur, wenn mit frischem Grasschnitt, mit Kunststoff- oder Papierfolien gemulcht wird.

Materialien zum Mulchen

Rindenmulch
Rindenmulch zwischen Stauden von feiner Körnung. ©Alexander Stahr

Grünschnitt: Von Büschen, Hecken, Bäumen ist gehäckselt gut mit Laub und Stroh zu kombinieren oder alleine als Mulch zu verwenden. Grünschnitt ist stickstoffhaltig, kann jedoch unter Umständen unerwünschte Samen enthalten.

Maßnahmen: Keine
Bewertung: Gut geeignet

Stroh: Stickstoffarm. Daher sollte der Boden vor dem Mulchen mit entsprechendem Dünger gedüngt werden. Etwa mit Hornspäne. 60 g Hornspäne pro Quadratmeter. Stroh eignet sich auch gut als Unterlage für Erdbeeren.

Maßnahmen: Stickstoffdüngung
Bewertung: Gut geeignet

Sägespäne: Reich an Kohlenstoff und Lignin (Lignin = Hauptbestandteil von Holz), wenig Stickstoff. Wegen des Ligninanteils sehr schwer zersetzbar. Sägespäne sind aber preiswert im Handel. Preiswert insbesondere dann, wenn im privaten Haushalt (Heimwerker) oder im eigenen Betrieb Sägespäne in größeren Mengen anfällt. Sägespäne sollte nicht mit Lacken, Klebstoff oder Kunststoffen verschmutzt sein. Am besten mit anderen organischen Materialien mischen.

Maßnahmen: Stickstoffdüngung, besser mit anderem Mulch mischen
Bewertung: Bedingt geeignet

Grasschnitt: Sollte vor dem Mulchen welk bzw. relativ trocken sein, sonst besteht die Gefahr, dass Nacktschnecken angelockt werden. Keine dicken Schichten auslegen, sonst verdichtet sich der Mulch und behindert die Bodenatmung. Das Gras sollte frei von Krankheiten und Samen sein.

Maßnahmen: Trocknen
Bewertung: Bedingt geeignet

Laub
Laub eignet sich gut zum Mulchen. ©Alexander Stahr

Laub: An vielen Stellen im Garten stört es. Insbesondere auf dem Rasen. Dort, wo es ohnehin unter Büschen und Bäumen anfällt, sollte man es als Mulch liegenlassen. Mit sonstigem Laub vom Grundstück kann man die Mulchschicht verstärken. Damit es nicht vom Wind verweht wird, kann man es mit Maschendraht, etwas Gartenerde oder Gesteinsmehl fixieren. Den Nützlingen im Garten zuliebe sollte ohnehin etwas Laub liegen bleiben, empfiehlt auch die Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft (BBA) in Braunschweig. Pflanzen haben viele tierische Feinde. Und diese Feine haben wiederum Feinde: Larven der Schwebfliege, Schlupfwespen, Laufkäfer, Marienkäfer und andere. Alle brauchen Überwinterungsquartiere, die sie unter dem Laub auf dem Boden beziehen. Daher ist es gut, das Laub auf Staudenbeeten, unter Büschen und Sträuchern liegen zu lassen.

Maßnahmen: Keine
Bewertung: Sehr gut geeignet

Rindenmulch: Enthält viel Lignin und Kohlenstoff (Lignin = Hauptbestandteil von Holz) und ist somit nur schwer abbaubar. Rindenmulch gibt es in verschiedenen Körnungen (fein, grob) im Handel (Bau- und Gartenmärkte). Meist stammt Rindenmulch von Nadelbäumen (Koniferen) und enthält daher Gerbsäuren und Tannine, die Unkraut schon auf biochemischen Weg unterdrücken und unschädlich machen. Rindenmulch wirkt jedoch versauernd auf den Boden und ist stickstoffarm. Daher sollte man vor dem Aufbringen von Rindenmulch Kompost oder handelsübliche Gartenerde auf den Boden geben und mit einem stickstoffhaltigen Dünger düngen.

Maßnahmen: Stickstoffdüngung
Bewertung: Sehr gut geeignet

Holzmulch
Holzmulch, den es in verschiedenen Farben gibt, eignet sich gut zum Mulchen. ©Alexander Stahr

Holzmulch: Besteht aus hygienisiertem Holzhäcksel und enthält ebenfalls viel Lignin und Kohlenstoff. Er ist somit schwer abbaubar. Holzmulch gibt es im Handel auch gefärbt. Die Farben reichen von braun, orange, gelb, rot bis grün und blau. Zwar entscheidet bei der Wahl der Farbe sicherlich der Geschmack, doch dunkle Färbung ist sicherlich die bessere Wahl, da der Boden sich dadurch besser erwärmt. Nach einer Saison ist die Farbe ohnehin verblasst.

Maßnahmen: Stickstoffdüngung
Bewertung: Sehr gut geeignet

Mist: Sehr stickstoffhaltig. Im privaten Gartenbereich meist aus der Kleintierhaltung (Kaninchen, Meerschweinchen, Hamster etc.). Ist gut zersetzbar. Gut ist eine Mischung mit anderem Mulch. Etwa mit stickstoffarmem Rinden- oder Holzmulch.

Maßnahmen: Besser mit anderem Mulch mischen
Bewertung: Gut geeignet

Kies und Splitt können ebenfalls zum Mulchen verwendet werden. Doch sollte sich deren Verwendung auf spezielle Bereiche im Garten beschränken. Im Gemüsebeet haben Kies und Splitt nichts zu suchen, aber das versteht sich eigentlich von selbst. Diese mineralischen Mulcharten sind zwar keine Nährstofflieferanten, doch sie verhindern ebenfalls einen übermäßigen Unkrautwuchs. Zudem können sie sehr dekorativ sein und speichern gut die Sonnenwärme. Daher eignen sich Kies und Splitt gut für Beete mit mediterranen Kräutern.