Schalenverwitterung
Rundliche bis glockenförmige Berge, wie hier im Yosemite Nationalpark in den USA, sind das Ergebnis der Schalenverwitterung.
Manche Gesteine entstanden in sehr großen Tiefen und unter hohem Druck. So zum Beispiel der Granit. Er war einst eine heiße Schmelze, ein Magma, das aus großen Tiefen in die Erdkruste vorstieß. Doch das Magma konnte nicht an der Erdoberfläche austreten. Es blieb auf seinem Weg nach oben in der Kruste stecken. Schließlich erstarrte die Gesteinsschmelze ganz langsam zu Granit, der sich aus groben Körnern der Mineralien Quarz, Feldspat und Glimmer zusammensetzt. Davon hat der Granit auch seinen Namen. Er kommt von lateinisch „granum“, das Korn.
Über dem Granit lastete über Millionen von Jahren eine mächtige Schicht aus anderen Gesteinen, die großen Druck auf ihn ausübten. Doch irgendwann wurden sie von fließendem Wasser, von Wind und Wetter abgetragen, und der Granit kam an die Erdoberfläche. Damit verschwand auch der Druck, der auf ihm lastete. Er wurde sozusagen entlastet und dehnte sich aus.
Dabei entstehen Klüfte, die man auch als Entlastungsklüfte bezeichnet. Sie sind, wie auch auf anderem Wege entstandene Risse und Spalten im Gestein, Schwachpunkte. Entlang der Entlastungsklüfte können sich schließlich ganze Gesteinsschalen abspalten und abfallen. Sie sind unter Umständen mehrere hundert Meter lang und mehrere Meter dick.
Man nennt diesen Vorgang der physikalischen Verwitterung „Schalenverwitterung“ oder Exfoliation. Das bedeutet Abblättern und kommt vom lateinischen Wort „folium“ für Blatt. Für die Exfoliation ist die Bildung von glockenartigen Bergformen typisch. Ein Beispiel hierfür ist der berühmte Zuckerhut bei Rio de Janeiro.