Rotfuchs
Ein Rotfuchs im Tier- und Pflanzenpark Fasanerie der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden. ©Alexander Stahr

Der Rotfuchs (Vulpes vulpes) ist der einzige Vertreter der Gattung Vulpus in Mitteleuropa. Im Volksmund spricht man von ihm, wenn man vom Fuchs spricht. Füchse sind sehr scheu. Eher sieht und vorallem riecht man einen Fuchsbau im Wald, als dass man ein Tier zu Gesicht bekommt. Obwohl mann es nicht vermutet, leben Füchse nicht nur im Wald sondern auch in der Stadt. Wenn man Glück hat, kann man vor allem in der Dämmerung in der Nähe von Friedhöfen, Kleingärten oder Parks auf den Fuchs treffen. Die Stadt bietet für Füchse einige Vorteile: ein reichhaltiges Narungsangebot (Mäuse, Ratten, Früchte, Insekten, Essensreste), keine großflächige Bejagung sondern sichere Rückzugsräume (Schuppen, Holzstapel). Der Fuchsbau dient hauptsächlich zur Aufzucht der Jungtiere. Er wird über mehre Generationen hinweg dazu verwendet. Erwachsene Tiere sind auf einen Bau nicht unbedingt angewiesen. Während die Streifgebiete der Füchse in ländlichen Gebieten recht groß ausfallen sind die Reviere der Stadtfüchse erheblich kleiner.

Das Fell des Fuchses ist unten weiß und oben rötlich. Der Farbton variiert nach Verbreitungsgebiet. Die Hinterseiten der Ohren sowie die unteren Teile der Beine sind schwarz. Die weiblichen Tiere (Fähen) sind durchschnittlich kleiner als die männlichen Rüden. Einmal im Jahr, während der Ranzzeit (Januar bis März), folgt der Rüde der Fähe. Das Weibchen ist nur zwei bis drei Tage befruchtungsfähig. Während dieser Zeit kann es vorkommen, dass sich die Fähe nicht nur mit einem Fuchs paart. So können die Tiere eines Wurfs (vier bis sechs Jungtiere) von mehreren Vätern sein. Die Größe des Wurfs hängt vom Nahrungsangebot ab. Die Fuchswelpen werden mit geschlossenen Augen geboren und haben ein graubraunes Fell. Nach 14 Tagen öffnen sich die Augen. Die Jungtiere werden bis zu sechs Wochen gesäugt. Nach einem Monat verlassen die Welpen erstmalig den Bau. Damit beginnt die Zeit des Fellwechsels von grau in rotbraun. Im ersten Monat verlässt die Fähe den Bau nicht. Während dieser Zeit versorgt der Rüde oder verwandte weibliche Tiere die Fähe mit Nahrung.

Bauanlage

Der Fuchsbau besitzt im Boden neben einer Hauptröhre mehrere Fluchtwege. Das beim Graben anfallende Bodenmaterial wird wallartig am Eingang verteilt. Auch Baue von Dachsen werden für die Aufzucht benutzt. Wenn der Dachsbau groß genug ist, kann es auch vorkommen, dass Dachs und Fuchs gemeinsam einen Bau bewohnen. Besetzte Fuchsbauten erkennt man an herumliegenden Futterresten und Bodenmaterial mit Fußspuren. Der Geruch am Bau kommt von Harnmarkierungen und ist besonders markannt, wenn ein Fuchs anwesend ist.