Feldhamsterbau schematisch
Feldhamsterbau schematisch ©Alexander Stahr
Feldhamster
Der Feldhamster (Cricetus cricetus). Gemeinfrei

Als Nagetier gehört der Feldhamster(Cricetus cricetus) zur Familie der Wühler. Ein bekannter Vertreter dieser Familie ist auch der Goldhamster.

Der in Deutschland beheimatete Feldhamster gehört mit seinen 20 bis 30 Zentimeter Größe zur Gattung der Großhamster. Mit einem Gewicht von 200 bis 600 Gramm gehört er zu den größeren Nagetieren, wobei die männlichen Tiere meist größer und schwerer als die Weibchen sind. Charakteristisch ist sein seine variable eher bunte Fellfärbung. Dabei steht eine gelb- bis goldbraune Fellunterseite im Kontrast zur dunklen Unterseite. Weiße Flecken befinden sich an den Flanken, Wangen auch die Nasenspitze und die Füße sind weiß. Die Region um die Augen und Schnauze ist rotbraun gefärbt.

Lebensweise mit Deckung

Verbreitung des Feldhamsters
Verbreitung des Feldhamsters. Gemeinfrei

Als typische Bodenlebewesen bevorzugen Feldhamster Löss- bzw. Lehmboden. Ihre verzweigten Gangsysteme haben Wohn- und Vorratskammern. Sie gehen bis zu einem Meter tief in den Boden. Jeder Bau besitzt senkrechte Fallröhren und bis zu drei flachverlaufende Eingänge. Der Bau wird dort angelegt wo ganzjährig Deckung herrscht. So findet man Hamster in Klee-, Luzern-, Rüben- oder Getreidefeldern. Ein typisches Merkmal für das Vorkommen von Feldhamstern sind „Fraßkreise“, die rund um die Bauten entstehen und gut erkennbar sind. In Böden, die selten bearbeitet werden, findet sich oft eine hohe Besiedlungsdichte mit vielen Bauten.

Bei Gefahr versucht der Hamster über seine Fallröhre zu entkommen. Aufgrund seiner kurzen Beine ist ihm eine schnelle lange Flucht nicht möglich. In Notsituationen zeigt Feldhamster daher ein Repertoire an Drohgebärden. Dabei stellt er sich auf die Hinterbeine, die dunkle Unterseite und die weißen Füße wirken wie ein geöffnetes Maul mit Reißzähnen. Lautes Zischen oder Knurren und das Fletschen der Zähne soll den Angreifer zusätzlich verschrecken.

Nahrung: alles was lecker ist

Feldhamster sind Generalisten. Auf ihrem Speisezettel stehen Wildkräuter, Halme, Klee, Knollen, Möhren, Kartoffeln, Getreide, Kohlpflanzen und Zuckerrüben aber auch verschiedene Insekten, Regenwürmer und sogar kleine Feldmäuse.

Feldhamster halten Winterschlaf. Sie benötigen für die Überwinterung jedoch einen 2 bis 4 kg großen Nahrungsvorrat von dem sie in Abständen fressen. Wenn sie es nicht schaffen genügend Nahrung zu sammeln, überleben sie den Winter nicht. Wegen seiner Gewohnheit Vorräte anzulegen, entstehen durch Feldhamster weitreichende Agrarschäden. Noch bis 1975 wurden daher Hamsterbauten begast. Heute ist der Feldhamster auch aufgrund der intensiven Feldbewirtschaftung vom Aussterben bedroht.