Bodenproben
Der Pürckhauer-Bohrer ist ein wichtiges Arbeitsgerät des Bodenkundlers. ©Alexander Stahr

Die Wissenschaft vom Boden ist die Bodenkunde oder Pedologie (von griechisch pédon = Boden und logos = Wissenschaft). Man unterscheidet die Allgemeine Bodenkunde und die Angewandte Bodenkunde. Die Allgemeine Bodenkunde befasst sich mit der stofflichen Zusammensetzung der Böden, ihrer Struktur, ihren chemischen und physikalischen Eigenschaften, ihrer Entstehung und Klassifikation.

Teilgebiete oder Teildisziplinen sind Bodengenetik, Bodensystematik, Bodenchemie, Bodenphysik, Bodenökologie, Bodenhydrologie (eng verwand mit der Hydrogeologie) und Bodengeografie. Die Angewandte Bodenkunde wendet bodenkundliches Wissen an, um beispielsweise das Wachstum von Pflanzen zu verbessern oder der Bodenerosion entgegenzuwirken.

Um die Böden zu schützen, müssen sie erforscht werden. Bodenkundler erstellen Bodenkarten, die Eigenschaften und Merkmale von Böden beschreiben, so dass man die Qualität eines Standortes oder beispielsweise die Erosionsgefährdung der Böden erkennen kann. Bodenkundler untersuchen die physikalischen Eigenschaften des Bodens, um Schäden durch schwere landwirtschaftliche Maschinen vorzubeugen oder um Maßnahmen zu ergreifen, Schäden zu mindern und zu beseitigen.

Bodenkundler kümmern sich um die richtige Ernährung von Nutzpflanzen und untersuchen beispielsweise das Waldsterben. Das Bodenkundler auch Kriminalfälle lösen, das dürfte für die meisten Menschen überraschend sein. Man nennt diesen Zweig der Bodenkunde in der Fachsprache „forensische Bodenkunde“. Das Wort „forensisch“ stammt vom lateinischen „forensis“, was soviel wie „gerichtlich“ bedeutet. Der Bodenkundler liefert vor Gericht Beweise, um einen Täter zu überführen.