Klasse: Ah/C-Böden (≈ WRB Leptosols, Regosols oder andere)

Böden mit Ah/eC-Profil

Pararendzina
Pararendzina aus anstehendem Kalksandstein der Werfener Schichten (Ramsau, Berchtesgadener Land). ©Alexander Stahr

Zu dieser Klasse gehören neben der Pararendzina die Bodentypen Rendzina, Ranker und Regosol. Diese vier Bodentypen werden nach der Art des Ausgangsgesteins unterschieden (Lockergestein, Festgestein, Kalkgehalt).

Pararendzina aus Löss
Pararendzina aus Löss. ©Karl-Josef Sabel

Die Pararendzina oder der Subtyp Normpararendzina ist ein Boden mit einem Ah/eC-Profil aus Mergel, Löß oder zum Beispiel Kalksandstein (e = mergelig, Mergel = Fest- oder Lockergestein aus Kalk und silikatischen Bestandteilen). Die Pararendzina enthält zwei bis 75 Masse-% Carbonat im Gesamtboden. Der Ah-Horizont oder Ap-Horizont bei Beackerung (p von Pflug) ist nicht tiefer als 40 cm (sonst wäre es eine Schwarzerde). Unter Waldbedeckung oder bei ungestörter Entwicklung entwickelt sich die Pararendzina nach Entkalkung und bei ausreichender Zeitdauer zur Braunerde oder Parabraunerde, unter Steppen zur Schwarzerde. Daher ist die Verbreitung der Pararendzina zumeist auf Erosionsstandorte (Landwirtschaft, Massenabtragung im Hochgebirge) oder auf rekultivierten Flächen nach Baumaßnahmen mit entsprechenden Ausgangssubstraten (mergelig) beschränkt.

Der Name des Bodens lässt die Verwandtschaft zur Rendzina erkennen (Para = scheinbare Rendzina). Mit dieser hat sie den kalkhaltigen Ah-Horizont mit stabilem Krümelgefüge gemein. Der entscheidende Unterschied zur Rendzina liegt im Kalkgehalt bzw. in den Eigenschaften des Ausgangsgesteins der Bodenbildung. Pararendzinen sind nährstoffreiche, aber hin und wieder recht trockene Böden.

Im Kraichgau, im Bodenseeraum oder zum Beispiel in Sachsen-Anhalt sind Pararendzinen weit verbreitet und werden dort für den Ackerbau genutzt. Werden beispielsweise Parabraunerden oder Schwarzerden stark erodiert, so bildet sich aus dem verbliebenen Substrat je nach Carbonatgehalt erneut eine Pararendzina oder eine Rendzina.