Ameisenbau
Ameisen bauen im Boden ihre weitverzweigten Behausungen und sorgen damit für die Entstehung von Sekundär- oder Makroporen im Boden. ©Alexander Stahr

Die Poren des Bodens und ihre Größenverteilung sind wichtig für seine Eignung als Pflanzenstandort. Man unterscheidet drei Arten von Bodenporen:

  • Grobporen (mittlerer Durchmesser > 10 µm)
  • Mittelporen (mittlerer Durchmesser 10 bis 0,2 um)
  • Feinporen (mittlerer Durchmesser < 0,2 um)

Weiterhin werden Primär- und Sekundärporen unterschieden. Primärporen sind Poren zwischen den einzelnen Körnern des Bodens. In Sandböden dominieren dabei die Grobporen. In Lössböden die Mittelporen und in Tonböden die Feinporen. Sekundärporen sind Grobporen mit Äquivalentdurchmessern von über 50 µm, die sich zwischen Aggregaten etwa durch Quellung und Schrumpfung bilden. Auch Bioporen zählen zu den Sekundärporen (z. B. Wurzel-, Wurm- und Mäusegänge oder unterirdische Ameisenbauten).

Grobporen leiten Sickerwasser zügig ab. Daher sind sie meist mit Luft gefüllt. Mittelporen sind für den Wasserhaushalt des Bodens und für das Pflanzenwachstum am wichtigsten. Sie halten das Wasser vergleichsweise lange im Boden. Auch bei längeren Trockenperioden gewährleisten Mittelporen eine ausreichende Wasserversorgung der Pflanzen. In ihnen kann auch das Grundwasser kapillar nach oben steigen. Feinporen hingegen halten das Wasser so fest, dass es die Wurzeln vieler Pflanzen nicht mehr aus dem Boden saugen können. Mit Luft füllen sich diese Poren nur nach längeren Trockenperioden. Das kennen sicherlich Gartenfreunde aus Regionen mit lehmig-tonigen Gartenböden. Die Farbe des Bodens spricht für noch feucht und auch die Fingeprobe. Doch einige empfindliche Gartenpflanzen lassen schon „die Köpfe hängen“. In diesen Gartenböden (Hortisole) ist offenbar der Feinporenanteil recht hoch, die nutzbare Feldkapazität hingegen gering.