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Das ist wohl der bekannteste Vertreter unter den Bodenbewohnern. ©Alexander Stahr

In einer Hand voll Boden leben mehr Organismen als Menschen auf der Erde. Diese Aussage ist nicht neu, wirkt in Fachkreisen vielleicht abgedroschen, aber sie trifft nun mal zu. Gemeint sind dabei Mikroorganismen wie Bakterien, Protisten und Pilze. Natürlich dürfen auch ein Regenwurm oder mehrere Enchyträen dabei sein. Boden ist auch „Heimat“ von Pflanzen wie Grünalgen und Diatomeen. Für mehr als 90% der in Mitteleuropa heimischen Insekten ist für ihre Entwicklung ein Stadium im Boden notwendig. Reiht man theoretisch alle Organismen, die in einem Kubikmeter Boden existieren aneinander, entspräche dies etwa der fünffachen Entfernung Erde-Mond. Auch für viele große und kleine Säugetiere ist der Boden ganz oder zum Teil Lebensraum. So etwa für den Maulwurf, für Mäuse, Fuchs und Dachs oder Wildkaninchen, die ihre Bauten und Kinderstuben im Boden anlegen.

Im Boden „hausen“ auch die größten Lebewesen der Erde: Pilze. Das Myzel der Ständerpilze (Basidiomycota), zu denen auch die zahlreichen Speisepilze zählen, kann gigantische Ausmaße erreichen. So lebt im Boden des Malheur National Forest (Oregon, USA) ein Dunkler oder Gemeiner Hallimasch (Armillaria ostoyae), dessen Myzel sich über neun Quadratkilometer erstreckt. Im Jahr 2000 wurde das gigantische Wesen entdeckt, das seither als größtes Lebewesen der Erde gilt.

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