Die Deutsche Bodenkundliche Gesellschaft (DBG): 90 Jahre Bodenforschung
In der Rubrik “Im Portrait” werden Institutionen und Behörden vorgestellt, die in den Bodenwissenschaften ausbilden, forschen, die Bodenwissenschaften fördern, die Bodenanalytik durchführen sowie Institutionen und Behörden, die sich mit dem Bodenschutz, der bodenkundlichen Landesaufnahme, Landwirtschaft und dem Gartenbau befassen. Diesmal: Die Deutsche Bodenkundliche Gesellschaft (DBG).
Deutsche Bodenkundliche Gesellschaft (DBG) wurde am 24. Februar 1926 in Berlin gegründet und feiert in 2016 ihr 90-jähriges Bestehen. Zum Gründungszeitpunkt war sie Sektion der Internationalen Bodenkundlichen Gesellschaft (IBG). Bis zum 2. Weltkrieg waren die Erstellung der Bodenkarten von Deutschland und Europa, die Beteiligung an der Reichsbodenschätzung, Versuche zur Ermittlung des Nährstoffbedarfs von Kulturpflanzen und die Charakterisierung grundlegender Bodenmerkmale herausragende Aufgaben der DBG. Nach dem 2. Weltkrieg wurde die DBG am 07. Dezember 1949 als eigenständige Gesellschaft in Wiesbaden neu gegründet. Prägend für die Gesellschaft war zu dieser Zeit der langjährige Präsident und Bodenkundler Fritz Scheffer (1899-1979), Co-Autor des Lehrbuchs der Bodenkunde, das bis heute zu den Standardwerken der wissenschaftlichen Bodenkunde gehört und unter dem Begriff „Scheffer/Schachtschabel“ einen Namen bei Studierenden der Bodenkunde, Geografie, Geologie und anderen Geowissenschaften hat (inzwischen 16. Auflage).
Heute hat die DBG etwa 2200 Mitglieder, davon rund 1700 aktive. Darunter sind sehr viele junge Nachwuchswissenschaftler. Rund zehn Prozent der Mitglieder arbeiten im Ausland oder stammen dorther. International besitzt die DBG ein sehr hohes Renommee.
Die DBG pflegt und fördert den Austausch zu Organisationen, Gesellschaften und benachbarten Disziplinen im In- und Ausland. Zudem unterstützt sie aktiv die Forschungsarbeit von Bodenkundlern und fördert den wissenschaftlichen Nachwuchs. Eine weitere Aufgabe der DBG ist die Öffentlichkeitsarbeit im Rahmen derer die Menschen über den Boden, seine Funktionen und seine Schutzwürdigkeit informiert werden. Seit dem Jahr 1975 ist die DBG gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Pflanzenernährung Herausgeberin der Zeitschrift „Journal of Plant Nutrition and Soil Science“. Für herausragende Forschungsleistungen verleiht die DBG die Emil-Ramann-Medaille, den mit 2.500 Euro dotierten Fritz-Scheffer-Preis und den mit 1.500 Euro dotierten Ulrich-Babel-Preis.
Die Kommissionen der DBG
Bodenphysik und Bodenhydrologie
Bodenchemie
Bodenbiologie und Bodenökologie
Bodenfruchtbarkeit und Pflanzenernährung
Bodengenetik, Bodensystematik und Bodeninformation
Bodenschutz und Bodentechnologie
Bodenmineralogie
Boden in Bildung und Gesellschaft
Arbeitsgruppen mit inhaltlich oder zeitlich begrenzten Themen werden je nach Thematik einer Kommission zugeordnet.
Ehrenmitglieder der DBG
Prof. Dr. Dr.h.c. Hans-Peter Blume
Dr. h.c. Ir. Hendrik de Bakker
Prof. Dr. Dr.h.c.mult. Hans-Joachim Fiedler
Prof. Dr. Immo Lieberoth
Prof. Dr. habil. Monika Frielinghaus
Dr. Dietrich Rau (gestorben 25.12.2015)
Ao. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. nat.techn. Dr. Othmar Nestroy
Dr. Peter Hugenroth
Prof. Dr. Günter Roeschmann
Prof. Dr. Hans Sticher
Prof. Dr. Dr.h.c. Udo Schwertmann (gestorben 20. 1. 16)
Prof. Dr. Dr.h.c.mult. Bernhard Ulrich (gestorben 14.10.15)
Prof. Dr. Botho Wohlrab
Prof. Dr. Wolfgang Zech
Geschäftsstelle der DBG:
Am Bärenberg 70
37077 Göttingen
Internet: www.dbges.de
E-Mail: dbg@dbges.de
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