Bodenerosion am Wanderweg in den Alpen
Das Abschneiden von Wanderwegen im Hochgebirge führt zur Abtragung des Bodens und somit zu Umweltschäden, die nur mit großem Aufwand behoben werden können. ©Bernhard Hildebrand

Taunusstein (st). In den Sommerferien tummeln sich wieder zahllose Wanderer und Bergsteiger in den Alpen. Um noch schneller wieder ins Tal zu gelangen, werden die Serpentinen von Wanderwegen häufig abgeschnitten. Das bekommt dem Boden gar nicht.

Wer nach mühevollem Aufstieg auf der Alm der gar auf dem Gipfel weilte, möchte anschließend möglichst schnell zu Tale. Dabei werden die Serpentinen von Wanderwegen oft einfach abgeschnitten. Man schreitet schwungvoll und geradeaus Richtung Tal. Auch bei feuchter Witterung wird der rutschige Weg verlassen und man begibt sich auf „rasiges“ Terrain.

Der Boden und die Grasnarbe werden dadurch stark mechanisch belastet. Hierdurch kommt es entweder zu Setzungsvorgängen innerhalb der oberen Bodenschichten und damit zu einer Verdichtung oder zum Lostreten ganzer Stücke der Grasnarbe.

Ist die Grasnarbe erst einmal geschädigt, können nachfolgende Niederschläge zur Bodenerosion führen. Schnell entstehen am steileren Hang Spülrinnen, die sich nach und nach ausweiten. Auf stark frequentierten Wanderwegen können dadurch Schäden an der Bodendecke entstehen, die nur mit größerem Aufwand behoben werden können.

Dies geschieht häufig in Ehrenamtlicher Tätigkeit durch Mitglieder der Alpenvereine. „Umweltbaustellen“ nennen sich die Aktionen zur Erhaltung von Wegen. Um Schäden am Boden und an der Vegetation erst gar nicht entstehen zu lassen, solle man stets auf den Wegen bleiben. Die Berglandschaft kann und sollte man auch beim Abstieg genießen.