Rigosol
Der Weinbergsboden wird auch als Rigosol bezeichnet. Das kommt von französisch rigole = Rinne. Es handelt sich dabei um einen „künstlichen“ oder vom Menschen geschaffenen Boden der Weinberge, der durch tief greifendes Umschichten (Umgraben) von Bodenmaterial (= rigolen) entsteht. Dabei werden zur Bodenverbesserung auch verschiedene Materialien untergemischt. So zum Beispiel Kompost und andere organische Substanzen. ©Karl-Josef Sabel

Taunusstein (st). Am Weltbodentag, dem 5. Dezember, wurde der Weinbergsboden zum „Boden des Jahres 2014“ gekürt. Die 10. Festveranstaltung zum Boden des Jahres fand diesmal in der Berliner Landesvertretung Rheinland-Pfalz statt.

Böden sind neben Wasser und Luft unsere wichtigste Lebensgrundlage. Sie stellen eine begrenzte Ressource dar, die es sorgfältig zu nutzen und zu schützen gilt. Die Aktion Boden des Jahres soll dazu beitragen, die Bedeutung der Böden als wichtige Lebensgrundlage stärker im Bewusstsein der Menschen zu verankern. In den Vorjahren waren folgende Böden ausgezeichnet worden: Plaggenesch (2013), Niedermoor (2012), Auenboden (2011), Stadtböden (2010), Kalkmarsch (2009), Braunerde (2008), Podsol (2007), Fahlerde (2006) und Schwarzerde (2005).

Böden sind eine knappe Ressource, die sich nicht vermehrt und nicht nachwächst. Deshalb ist es wichtig, die Böden unserer Kulturlandschaften für nachfolgende Generationen zu bewahren. Im August des Jahres 2002 wurde auf dem Weltkongress der „Internationalen Bodenkundlichen Union“ in Bangkok der 5. Dezember als Weltbodentag festgelegt.

Ohne Boden gäbe es keine höheren Pflanzen und somit keine Nahrung. Doch der Boden ist an vielen Orten in Gefahr. Er wird zum Beispiel vom Wasser weggespült oder vom Wind verweht, wenn er nicht mit Vegetation bedeckt ist. Der Bodenkundler spricht dabei von der Bodenerosion. Auch die Belastung mit Chemikalien und die zunehmende Bebauung bedrohen unsere Böden.

Quelle: Deutsche Bodenkundliche Gesellschaft