Laub
Laubfall im Herbst. ©Alexander Stahr

Große Mengen Laub bedecken im Herbst den Waldboden. Trotzdem türmen sich in unseren Wäldern keine Laubberge. Bis zum nächsten Laubfall ist das meiste davon schon wieder verschwunden. Aber wohin?

Gut eine halbe Million Blätter lässt eine hundertjährige Buche alljährlich fallen. Das ergibt eine Laub-schicht von fünf bis zehn Zentimetern Höhe unter ihrer Krone. Durchschnittlich etwa fünf Tonnen Laub und Holzreste fallen in einem Hektar Mischwald jedes Jahr von den Bäumen, ist ein Gewicht von drei bis vier Mittelklasse-Autos. Aber diese große Menge organischen Materials wird durch Mikroorganismen zersetzt und in seine einzelnen Bestandteile zerlegt. Denn Blätter und Holzreste sind Nahrungsgrundlage für eine Vielzahl verschiedener Bodenlebewesen.

Die Zersetzung beginnt aber nicht erst, wenn das Laub am Boden liegt. Noch am Baum werden die wertvollen Inhaltstoffe wie beispielsweise das Chlorophyll aus den Blättern geholt und in den Stoff-kreislauf des Baumes integriert. Sichtbar wird das an der herbstlichen Färbung der Blätter. Gleichzeitig beginnen Pilze und Bakterien an den Blättern schon am Baum mit der Blattzersetzung. Hat es dann den Boden erreicht, zerkleinern Bodenlebewesen das Laub: Käfer, Asseln, Würmer, Schnecken und Tausendfüßer. Deren Stoffwechselprodukte und Blattreste werden schließlich von Pilzen und Bakterien biologisch zu Humus abgebaut. Humus ist reich an Mineralstoffen und ist für das Baumwachstum und die Blätterbildung sehr wichtig.

Wie schnell das Laub zersetzt wird, hängt von den klimatischen Bedingungen und der Baumart ab. Blätter der Laubbäume werden schneller zersetzt als die Nadeln der Nadelhölzer. Klimatisch sind in unseren Breiten die Bedingungen so günstig, dass das organische Material innerhalb weniger Jahre wieder zersetzt ist. Dann beginnt der ausgeklügelte Kreislauf von neuem.

Quelle: IDW, Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft