Die Boden bildenden Prozesse und Standortfaktoren bewirken bestimmte Bodenprofile. Ein solches Bodenprofil ist ein senkrechter Schnitt durch den Bereich des oberflächennahen Untergrundes, der von der Bodenbildung erfasst wurde. Man kann ein Bodenprofil erstellen, indem man mit einem Bohrer einen Bohrkern zieht oder indem man eine Schürfgrube bis zum Ausgangsgestein der Bodenbildung gräbt. Bodenprofile sind in so genannte Bodenhorizonte, kurz Horizonte, gegliedert. Sie sind das Ergebnis der Boden bildenden Prozesse, die das Ausgangsgestein der Bodenbildung verändern. Das Zusammenspiel der Standortfaktoren bewirkt ganz bestimmte Horizontabfolgen. Sie unterscheiden sich unter anderem in der Farbe, in ihrer Struktur oder hinsichtlich ihrer Korngrößenverteilung. Horizonte werden in der Bodenkunde durch Großbuchstaben gekennzeichnet. So bezeichnet beispielsweise der Großbuchstabe A den humosen Oberboden (= A-Horizont), der Buchstabe B häufig den Unterboden und C das Ausgangsgestein der Bodenbildung. Zur Kennzeichnung von bestimmten Horizontmerkmalen (beispielsweise humos, beackert, vernässt oder mit Stoffen angereichert) werden Kleinbuchstaben verwendet [beispielsweise Ah-Horizont für den humosen Oberboden (h für humos) oder Ap für den mit dem Pflug bearbeiteten Horizont (p für Pflug)]. Dabei kann es natürlich zu den verschiedensten Übergangshorizonten kommen. Also Horizonte, die auch noch Eigenschaften eines anderen Horizontes besitzen.