Die Bodenentwicklung wird in der Fachsprache als Pedogenese von griechisch pédon = Boden und génesis = Entstehung bezeichnet. Eine der wichtigsten Vorraussetzungen für die Entwicklung der meisten Böden, sieht man zum Beispiel von Mooren ab, ist die Verwitterung der Gesteine oder das Vorhandensein periglazialer Deckschichten. Auch der Vorgang der Verwesung oder Verrottung von Tieren und Pflanzenteilen zu Humus ist neben anderen Prozessen eine wichtige Vorraussetzung für die Entwicklung eines Bodens. Zu diesen anderen Prozessen zählen Verlagerungsvorgänge innerhalb des Bodens, Umwandlungsprozesse, Durchmischungsvorgänge und die Bodenerosion durch Wasser, Wind oder die Schwerkraft. Alle Prozesse laufen solange ab, bis ein Endstadium der Bodenentwicklung, ein so genanntes Klimaxstadium, erreicht wird. Daher ist auch die Zeit ein Aspekt der Bodenentwicklung. In welcher Art und Weise all diese Prozesse ablaufen und welche typischen Merkmale ein Boden schließlich hat, hängt immer von den jeweiligen Standortfaktoren ab. So wird sich ein Boden beispielsweise unter sonst gleichen Bedingungen an einem steilen Hang von einem Boden in der Ebene unterscheiden. Denn am Hang fließt das Wasser stärker ab und die Bodendecke ist durch Erosion daher oft dünner, während sich in der Ebene im Boden Wasser stauen kann, welches die Bodenentwicklung entscheidend beeinflusst. Die Boden bildenden Prozesse und Faktoren bewirken im Lauf der Bodenentwicklung die Ausprägung bestimmter Bodenhorizonte.