Rapsblüte
Rapsblüte. ©Alexander Stahr

Im Mai sieht man überall gelb in der Landschaft. Der Raps auf den Feldern blüht. Raps (Brassica napus L.) aus der Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae) ist relativ anspruchsvoll, was den Boden betrifft. Nicht umsonst gibt es den Spruch: „Ein guter Weizenboden ist auch ein guter Rapsboden.“

Raps benötigt einen gut durchwurzelbaren Boden, der ein ungehindertes Wurzelwachstum über den Bearbeitungshorizont (Ap-Horizont) hinaus ermöglicht. Dies zeigt schon der Name der Pflanze: Raps kommt vom lateinischen Wort „rapa“, was Rübe bedeutet. So hat die Rapspflanze eine tief in den Boden reichende Rübenwurzel. Daher sind tiefgründige Böden mit der Bodenart Lehm (z. B. Parabraunerde aus Löss) ideal für diese Nutzpflanze. Doch auch sandigere Böden mit guter Nährstoffversorgung können bei ausreichenden Niederschlägen für gute Erträge sorgen. Der günstige pH-Wert des Bodens für Raps liegt bei 6,5.

Ungeeignete Böden für Raps sind flachgründige Böden, reine Sandböden und Böden, die zur Staunässe neigen (Stauwasserböden wie Pseudogley oder Haftpseudogley). Raps hat auch Vorteile für den Boden. Die Pflanze wurzelt tief, lockert somit den Boden und erschließt Nährstoffe aus tieferen Bodenbereichen, die nach ihrer Ernte dem folgenden Getreide zugutekommen, indem Rapsrückstände als Mulch auf dem Acker bleiben oder untergepflügt werden. Raps kann jedoch nicht mehrfach hintereinander auf demselben Feld angebaut werden. Nach einem Rapsjahr sollte drei bis vier Jahre eine „Rapspause“ eingelegt werden (Fruchtfolge).

Aus den Früchten des Raps (= Schoten) gewinnt man die Samenkörner, aus denen wiederum Rapsöl gewonnen wird. Schon die Römer haben den Raps zur Gewinnung von Lampenöl angebaut. Die Pflanze stammt ursprünglich auch aus dem Mittelmeerraum. Als Speiseöl war Rapsöl nicht sehr beliebt, weil es recht bitter schmeckte. Schuld daran war die so genannte Erucasäure, eine Fettsäure, die auch gesundheitsschädlich ist, wenn das Öl nicht erhitzt wird. Daher diente Rapsöl vorwiegend als Lampenöl. Ab dem 19. Jahrhundert wurden aus dem Öl der Rapspflanze auch Margarine und andere Backfette hergestellt.

Im 20. Jahrhundert entstanden durch Züchtung Rapssorten ohne nennenswerte Anteile an Erucasäure, sodass Rapsöl sich fortan auch für die Küche in Form von Salat- und Bratöl sowie als Zutat etwa in Mayonaise eignete. Als nachwachsender Rohstoff dient Raps auch zur Herstellung von Biodieselkraftstoff. Raps kann übrigens auch manchem Allergiker das Leben schwer machen oder es dem Feinschmecker in Form von Rapshonig versüßen.