Auf stark beweideten, steilen Almhängen in den Alpen bilden sich infolge der steten Trittbelastung des Bodens Viehgangeln aus, die den Hang treppenartig überformen. Werden die Gangeln bei feuchter Witterung vom Vieh betreten, kommt es nicht selten zu Verletzungen der Bodendecke durch Lostreten einzelner Narbenstücke, die wiederum Ansatzpunkte für Erosion und Schneeschurf bilden. Das Zusammenspiel dieser bodenabtragenden Prozesse führt letztendlich zur Entstehung von ungleichmäßig ausgebildeten Narbenversatz- oder Trittblaiken. Der Begriff ”Blaike” steht für vegetationslose oder nur schütter bewachsene Bodenschäden größeren Umfangs auf Wiesen und Weiden. Nicht nur die Überbestoßung von Weiden, sondern auch die Konzentration weniger unbeaufsichtigter Tiere auf Hangpartien mit bevorzugten Futterpflanzen bei hirtenloser Sömmerung sind als wesentliche Ursache des verstärkten Massenschurfs und Auftretens von Trittblaiken zu sehen. Denn früher trieben die Hirten das Vieh bei einsetzendem Regenwetter von den Steilhängen in flachere Almbereiche. Vergleichbare Abtragungsflächen als Folge nicht angepasster Beweidung finden sich im Himalaya ebenso wie in den Anden und in vielen anderen Hochgebirgen der Erde.