Tauwurm
Der Tauwurm (Lumbricus terrestris) eignet sich sehr gut als Bioindikator für die Bodenqualität. ©Krück, Senckenberg

Das Leben unter unseren Füßen spielt sich auch für die Wissenschaft noch häufig im Verborgenen ab. Viele der im Boden lebenden Arten sind noch nicht bekannt. Der Vortrag „Leben vom Boden dank Leben im Boden?“ von Dr. Monika Joschko vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung zeigt die Vielfalt und die für uns wichtigen Funktionen der Bodenlebewesen auf und diskutiert die Auswirkungen unterschiedlicher Bewirtschaftungssysteme und -intensitäten auf diese komplexen Lebensgemeinschaften. Der Vortrag ist Teil der Frankfurter Reihe „Schutz und Nutzung – (k)ein Widerspruch? Biodiversität und Landnutzung in Zeiten des globalen Wandel“ der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung.

Vortrag: Leben vom Boden dank Leben im Boden? Der Einfluss unterschiedlicher Bewirtschaftungssysteme auf die biologische Vielfalt im Boden.

Referentin: Dr. Monika Joschko, Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung, Müncheberg

Datum: Mittwoch, 11. Februar 2015, 19:15 Uhr

Ort: Hörsaal des Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrums (BiK-F), Georg-Voigt-Straße 14-16, 60325 Frankfurt.

Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

In einer Handvoll Erde leben mehr Organismen als Menschen auf dem ganzen Globus, die Artenvielfalt dieser Lebewesen ist riesig. Noch sind nicht einmal alle der im Boden lebenden Mikroben-, Pilz-, Tier- und Pflanzenarten bekannt. Wir wissen jedoch, dass diese winzigen Wesen eine wichtige Rolle spielen: Sie durchmischen den Boden, bauen organische Substanz ab, mobilisieren Nährstoffe, reinigen Wasser und tragen erheblich zum Funktionieren der Ökosysteme bei. Im Vortrag von Dr. Monika Joschko wird die Bedeutung dieser komplexen Lebensgemeinschaft im landwirtschaftlich genutzten Boden diskutiert. Außerdem werden die Auswirkungen unterschiedlicher Bewirtschaftungssysteme und -intensitäten auf diese Lebensgemeinschaften beleuchtet.

Die Bodenzoologin Monika Joschko erforscht seit langem den Einfluss der Landbewirtschaftung auf Bodentiere und deren Rolle in den Prozessen, die in landwirtschaftlich genutzten Böden ablaufen. Nach dem Studium der Biologie an der Technischen Universität Braunschweig promovierte sie am Zoologischen Institut der TU Braunschweig und am Institut für Bodenbiologie der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft Braunschweig-Völkenrode. Seit 1992 forscht sie am Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung in Müncheberg und hat dort in zahlreichen Projekten die Auswirkungen von Landnutzung und Management auf das Leben im Boden untersucht.