Boden
Boden braucht Schutz. ©Alexander Stahr

(Wien) Die Österreichische Hagelversicherung hat im Rahmen des 61. Gemeindetages im burgenländischen Oberwart den 1. Bodenschutzpreis 2014 verliehen. Er wurde an jene drei österreichischen Ortschaften vergeben, die den nachhaltigsten Umgang mit der Ressource Boden pflegen. Das Umweltbundesamt war in der Jury vertreten und erarbeitete die Kriterien für den Preis. 17 Gemeinden mit ambitionierten, innovativen und auch gemeindeübergreifenden Bodenschutzmaßnahmen reichten für den Bodenschutzpreis ein. Die Kriterien wurden vom Umweltbundesamt ausgearbeitet. Dr. Karl Kienzl, stellvertretender Geschäftsführer des Umweltbundesamtes, dazu: „Die Erhaltung landwirtschaftlicher Flächen sowie die Einsparung beziehungsweise Neunutzung von bereits verbauter Fläche in der Gemeinde waren für die Jury wichtige Kriterien. Die Verbauung und Versiegelung von wertvollem Acker- und Grünland haben neben negativen Umwelteffekten auch negative Auswirkungen auf die Lebensmittelversorgungssicherheit.“ Die Jury wählte aus den Einreichungen die Gewinnergemeinden aus. 2014 werden folgende Gemeinden für ihre außerordentliche Leistung und ihr Engagement im Bereich Bodenschutz prämiert:

1. Platz und Sieger: Stadtgemeinde Tulln

Der erste Platz ging an die Stadtgemeinde Tulln (Niederösterreich), die in ihrem nachhaltigen Stadtentwicklungskonzept ein ganzes Maßnahmenbündel zum Bodenschutz und zum Erhalt wertvollen Ackerlandes umsetzt. Dieses reicht von der Revitalisierung von Brachflächen über die Belebung des Ortskernes durch Baulückennutzung bis zu Grünpatenschaften, die die Bevölkerung übernehmen kann.

2. Platz: Marktgemeinde Neuhofen an der Krems

Die Marktgemeinde Neuhofen an der Krems (Oberösterreich) erhielt den 2. Platz. Sie punktete mit einem Umweltmasterplan, der großen Wert auf die Innenentwicklung, Brachflächenrevitalisierung und eine Rückwidmung von ungenütztem Bauland legt. Damit werden vor allem hochwertige Agrarflächen geschützt und bleiben so für die Produktion erhalten.

3. Platz: Stadtgemeinde Fehring

Den dritten Platz erreichte die Stadtgemeinde Fehring aus der Steiermark. Fehring setzt sehr stark auf die Belebung des Ortskernes und legt großen Wert darauf, dass bei Bauprojekten Ressourcen im Ort genutzt werden, um so Agrarflächen vor Versiegelung zu bewahren.

Bodenschutz ist Voraussetzung für ein ökologisches Gleichgewicht

„Wasser und Boden stellen unsere wichtigsten Lebensgrundlagen dar. Durch die zunehmende Verbauung und Versiegelung unserer wertvollen Böden verlieren wir allein in Österreich jeden Tag zirka 22,4 ha Ackerfläche. Es ist höchste Zeit, dass wir auf diese Umstände aufmerksam machen und der Versiegelung gezielt entgegenwirken, sonst haben wir in knapp 166 Jahren keinen einzigen Quadratmeter Ackerfläche mehr“, so Dr. Kurt Weinberger, Geschäftsführer der Hagelvesicherung. Der Boden ist die Grundlage für die nachhaltige Versorgung der Bevölkerung mit heimischen Lebensmitteln. Zudem ist er ein wichtiger CO2-Speicher. Geht die Speicherfähigkeit verloren, steigt die Temperatur und somit die Erderwärmung mit all den negativen Auswirkungen. Außerdem führen verbaute Flächen auch vermehrt zu Schäden durch Hochwasser, da Wasser bei Starkniederschlägen nicht vom Boden aufgenommen werden kann. Quelle: Umweltbundesamt (A)