Dieser Begriff – auch als Muttererde bezeichnet – wird Bereich des kommerziellen Garten- und Landschaftsbaus sowie landläufig im Zusammenhang mit humosem Pflanzsubstrat häufig verwendet, ist jedoch bodenkundlich nicht definiert. „Mutterboden“ als gärtnerisches Substrat impliziert stets einen gewissen sicht- und fühlbaren Anteil an postmortaler organischer Substanz (Humus). In der Praxis handelt es sich oft um ein Bodenaushubgemisch aus humosem Ober- und einem mehr oder weniger hohen Anteil mineralischen Unterbodens, welches bei Baumaßnahmen anfällt (Baugrube) und für die spätere Garten- oder Geländegestaltung als Pflanzsubstrat wieder eingebaut wird. Da der Begriff nicht definiert ist, wird hin und wieder auch der humose Oberboden oder A-Horizont eines Bodes (Ah- oder Ap-Horizont) als Mutterboden bezeichnet. Selbst künstliche Gemische aus Bodenmaterial (mineralische und organische Komponenten) und Kompost werden im Handel als Mutterboden bezeichnet. Der Begriff Mutterboden wird fälschlicherweise auch synonym für Humus verwendet. Der Name „Mutterboden“ oder „Muttererde“ rührt vermutlich daher, da ein gärtnerisch eingesetztes humoses Substrat – gleich welcher Zusammensetzung – im Garten sozusagen zur „Mutter der Pflanzen“ wird (Ausgangssubstrat der Pflanzenentwicklung). Mutterboden ist jedoch kein Boden per Definition. Aufgetragener Mutterboden wird jedoch im Laufe der Zeit durch die vermischende Tätigkeit des Bodenlebens zur Entwicklung des Bodentyps Hortisol mit beispielsweise einem Ap/Ex/Ex-lCv-Profil beitragen.