Muren sind extrem schnelle Fließbewegungen, die nach starken Regenfällen, zur Zeit der Schneeschmelze oder auch bei Ausbrüchen von Eisstauseen auftreten. Eine Mure ist ein breiiges Gemisch aus Wasser, Erde, Schutt, großen Gesteinsbrocken und sonstigem mitgerissenen Material wie Sträucher und Baumstämme.

Ihr Wasseranteil übersteigt den Feststoffgehalt. Es handelt sich somit um eine Suspension (von lateinisch „suspensus“ = schwebend) – die Feststoffanteile schweben sozusagen im Wasser. Man kann daher eine Mure auch dem reinen Massentransport zurechnen. Seine Geschiebefracht erhält ein Murgang hauptsächlich aus sehr schuttreichen Einzugsgebieten mit fehlender Vegetationsbedeckung. Muren folgen in der Regel dem Verlauf von Hangfurchen oder Wildbachbetten. Sie sind also im Gegensatz zu Rutschungen oder Schuttgängen mehr oder weniger kanalisiert.