Preisverleihung
Bei der Preisverleihung (von links): Prof. Dr. Arnulf Quadt, Dr. Bahar S. Razavi und Prof. Dr. Siegfried Siegesmund, der den Preis für Dr. Sebastián Oriolo entgegennahm. ©Foto: Jan Vetter

Für ihre mit „summa cum laude“ bewerteten Promotionen an der Universität Göttingen sind Dr. Bahar S. Razavi und Dr. Sebastián Oriolo und mit dem Akademischen Preis des Universitätsbundes Göttingen e.V. ausgezeichnet worden. Sie beschäftigten sich mit Enzymaktivitäten im Boden und mit den Folgen der Kollision von Kontinentalplatten. Der mit jeweils 5.000 Euro dotierte Preis des Universitätsbundes wird von der AKB Stiftung gefördert. Der Vorsitzende des Universitätsbundes, Prof. Dr. Arnulf Quadt, hielt die Laudatio und überreichte die Auszeichnung im Rahmen des Göttinger Alumni-Tages.

Die Agrarbodenkundlerin Razavi wurde für ihre Dissertation zum Thema „Abiotic and biotic controls on soil enzyme activities: Visualization, localization and processes“ ausgezeichnet. Enzyme im Boden halten Kreisläufe von Kohlenstoff und allen Nährstoffen aufrecht. Razavi untersuchte Faktoren, welche die Enzymaktivität in Böden beeinflussen. Hierzu gehörten unter anderem Wurzelabscheidungen unterschiedlicher Pflanzenarten, Pflanzenreste sowie Experimente zur Temperaturabhängigkeit der Enzymaktivität in Böden. Zur Analyse der räumlichen Verteilung dieser Aktivität hat sie mit der Zymographie eine neue Methode in der Bodenbiochemie entwickelt und angewandt. Sie untersuchte insgesamt zehn Schlüsselenzyme in Böden aus fünf Klimazonen der Kontinente Europa, Asien und Afrika.

Dr. Sebastián Oriolo
Dr. Sebastián Oriolo. ©Universität Göttingen

Der Geowissenschaftler Oriolo wurde für seine Dissertation zum Thema „Tectonothermal evolution of the Sarandí del Yí Shear Zone and adjacent blocks (Uruguay): Implications for the assembly of Western Gondwana“ ausgezeichnet. Die Sarandí del Yí Scherzone in Uruguay ist vor rund 600 Millionen Jahren aus der Kollision von driftenden Kontinentalplatten entstanden. Oriolo kombinierte modernste geochronologische Methoden, um neue geodynamische Konstellationen und die Voraussetzungen für die Entstehung des Gondwana-Super-Kontinents zu postulieren. Es gelang ihm ein Modell, das die Herkunft und Position des Kontinentfragments in Uruguay sowie die zeitliche Einordnung und Dynamik der Bewegung entlang der trennenden Zonen während der Kollision aufzeigt.

Quelle: IDW-online