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Der große Naturforscher Charles Darwin (1809-1882) ist bekannt für seine Evolutionstheorie. Doch Evolutionstheorie, Botanik, Tatsachen verneinende Kreationisten und Intelligent Design-Anhänger hin oder her: Darwin war natürlich auch ein Bodenkundler der ersten Stunde.

Nach seiner Weltumsegelung von 1831-1836 verließ Darwin England nicht mehr. Schließlich bezog er Down House in Kent, in dem er bis zu seinem Tod lebte. Dort legte er unter anderem Steine im Garten aus und beobachtete über 40 Jahre ihr Verschwinden im Boden. „The formation of vegetable mould, through the action of worms” (Die Bildung der Ackererde durch die Tätigkeit der Würmer) lautet der Titel einer Schrift von Darwin.

Darin zeigte Darwin erstmals die Bedeutung von Bodenorganismen für die Bodenbildung und Bodenentwicklung. Im Jahr 1936 wurde Darwin deshalb in der seit 1899 herausgegebenen russischen „ Pochvovedenie“, der ersten Zeitschrift für Bodenkunde, von deren Herausgeber A. A. Yarilov (1868–1947) als einer der Gründerväter der Bodenkunde gewürdigt.

Regenwürmer galten Anfang des 19. Jahrhundert bei den meisten Zeitgenossen als Schädlinge. Darwin beobachtete ihre Lebensweise, führte Experimente zu ihrer Wahrnehmung, Lichtempfindlichkeit und ihrem Temperaturempfinden durch. Er bewies schließlich ihre Nützlichkeit für den Boden. Der russische Bodenkundler Mercurii Sergeivich Ghilarov (1912–1985) bezeichnete Darwins Veröffentlichung zum Boden deshalb als „eine Wurzel der Wirbellosen-Ethologie“.