Von ganz unten
„Wir treten sie täglich mit Füßen und können doch keinesfalls ohne sie leben – unsere Böden. Welchen Einfluss haben sie auf unsere Vorstellungen von einem guten, erfüllten Leben? Wer erinnert sich noch daran, wie es war, durch die Feldflur zur Schule zu gehen und das frische Heu oder den frisch gewendeten Boden nach dem Kartoffelroden zu spüren? Solchen Fragen gehen Gerd Wessolek und seine Co-Autor(inn)en nach.“

Nein, es ist nicht das x-te bodenkundliche Printwerk und auch nicht die x-te behördliche und zumeist von Bauträgern und Kommunen ignorierte Broschüre zum Thema Bodenschutz. Das Buch ist ein klares Plädoyer für eines der schutzwürdigsten Naturgüter unseres Planeten, den Boden. Doch fangen wir zuerst einmal von hinten an.

„Wir treten sie täglich mit Füßen und können doch keinesfalls ohne sie leben – unsere Böden. Welchen Einfluss haben sie auf unsere Vorstellungen von einem guten, erfüllten Leben? Wer erinnert sich noch daran, wie es war, durch die Feldflur zur Schule zu gehen und das frische Heu oder den frisch gewendeten Boden nach dem Kartoffelroden zu spüren? Solchen Fragen gehen Gerd Wessolek und seine Co-Autor(inn)en nach. Dabei eröffnen sie neue Blicke auf die faszinierende Welt der Böden. Sie stellen kulturelle, naturwissenschaftliche und künstlerische Ansätze über Böden vor und schildern die vielfältigen Farben, Formen und Strukturen der verletzlichen Haut unserer Erde. Spätestens der Verlust weiter Landschaften und ihrer Böden an Autobahnen, Siedlungen und Windkraftanlagen macht uns deutlich, warum wir unsere Böden besser schätzen und schützen müssen.“

So lautet der Buchrückentext eines empfehlenswerten Buches des Oekom-Verlages in München.

Professor Dr. Gerd Wessolek, Herausgeber des Buches und Fachgebietsleiter an der Technischen Universität Berlin am Institut für Ökologie für das Fachgebiet „Standortkunde und Bodenschutz“ sowie Vorsitzender der Kommission „Boden in Bildung und Gesellschaft“ der Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft, hat für dieses Buch eine bemerkenswerte Autorenschaft versammelt. Alle zusammen haben in diesem Werk ein eindrucksvolles Plädoyer für den Boden als unwiederbringliche Ressource und für eine der bedeutendsten Lebensgrundlage gehalten.

Doch nicht nur das. Auch die österreichische Unternehmerin, Fernsehköchin und Buchautorin Sarah Wiener meint in diesem Buch: „Mit Genuss den Boden retten.“ Dazu liefert sie gleich drei „bodenständige“ Rezepte und erläutert, warum sich eine Köchin für Regenwürmer interessiert: „Warum sich eine Köchin für Regenwürmer interessiert, fragen Sie sich? Weil mir die Herkunft der Rohstoffe in meiner Küche wichtig ist. Wer eine erstklassige Mahlzeit zubereiten möchte, braucht erstklassige Zutaten. Und damit meine ich nicht teuer, exotisch und rar. Erstklassig bedeutet für mich frisch, geschmackvoll und nachhaltig angebaut.“

Das Buch greift Themen auf wie „Engagement der Kirchen zum Schutz des Bodens und der Schöpfung“, „Das Bodenthema ist nicht sexy“, „Islam und Bodenschutz“, Boden und Kunst oder „Zur Blut- und Bodenpolitik des Dritten Reiches“. Abschließend stellt sich die Frage „Boden und Bildung – Was ist zu tun?“ Wer dieses Werk verinnerlicht hat, wird der Antwort vielleicht sehr nahe sein!

Ahabc.de meint: Dieses Buch gehört in alle Regale umweltbewusster Menschen und auf den Tisch der Politiker die meinen, Boden sei nur der Dreck an unseren Füssen. Doch ein Kritikpunkt sei erlaubt: Das Coverbild. Es soll eine mit Goldklümpchen aus Acryl künstlerisch ein wenig entfremdete Rendzina zeigen. Doch hier domminiert – im Gegensatz zum Pressebild – schwarz. Dies ist für das Gesamterscheinungsbild des Buches ein leichter „Wermutstropfen“. Doch trotz dieser „Kleinigkeit“ ist dieses Buch ein Top-Tipp von ahabc.de

VON GANZ UNTEN – Warum wir unsere Böden besser schützen müssen.
338 Seiten, oekom verlag München, 2015
ISBN-13: 978-3-86581-771-6
Erscheinungstermin: 03.09.2015
Preis: 29.95 €
Auch erhältlich als e-Book