Gley oder Grundwasserboden
Auengley aus holozänem Auenschluff bei Büdingen-Eckartshausen im hessischen Wetteraukreis. ©Hessisches Landesamt für Umwelt und Geologie (HLUG)

Das Kuratorium „Boden des Jahres“ (Deutsche Bodenkundliche Gesellschaft, Bundesverband Boden, Ingenieurtechnischer Verband für Altlastenmanagement und Flächenrecycling) hat im Dezember 2015 den Grundwasserboden zum Boden des Jahres 2016 gekürt. Für den Boden des Jahres 2016 übernimmt wieder das Land Schleswig-Holstein die Schirmherrschaft.

Grundwasserböden werden als Gleye bezeichnet. Der Name Gley wird sowohl auf das mittelniederdeutsche Wort „Klei“ zurückgeführt, welches sich von „kleben“ ableitet, da ein „Kleiboden“ hartnäckig an den Schuhen haften kann, als auch auf den russischen Begriff für Schlick.

Böden der Klasse Gleye sind den Schwankungen des Grundwassers ausgesetzt. Daher weisen sie unter dem Oberboden einen Horizont mit rostig-braunen Flecken auf. Hier werden Eisen- und Manganverbindungen oxidiert. Dieser Go-Horizont (G von Grundwasser und o von oxidiert) ist durch die zeitweise auftretende Vernässung (hoher Grundwasserstand, kapillarer Aufstieg von Grundwasser) sozusagen verrostet. Dort, wo darunter das Grundwasser den größten Teil des Jahres steht, herrscht Sauerstoffarmut. Daher werden in diesem Bereich Eisen- und Manganverbindungen reduziert. Das zeigt sich in einer grauen, graugrünen oder grauschwarzen Färbung dieses Gr-Horizontes (r von reduziert).

Steht das Grundwasser das ganze Jahr über sehr hoch, fehlt der Go-Horizont. Man spricht dann vom Bodentyp des Nassgleys. Wenn sich im Oberboden erste Merkmale einer Moorbildung zeigen, handelt es sich um Anmoorgleye und Moorgleye. Böden in Flussnähe, die über dem G-Horizont noch Horizonte ohne deutliche Hydromorphierung aufweisen zählt man zu den Auenböden (Vega).

Weitere Informationen finden Sie unter:

Bodentyp: Gley
Boden des Jahres
Flyer des Umweltbundesamtes