Bodenabfolge in den Berchtesgadener Alpen

Bodenabfolge in den Berchtesgadener Alpen (Berchtesgadener Land) vom Hagengebirge (Schneibstein, 2.276 Meter) bis zum Wimbachgries (schematisiert). Böden sind ein hervorragendes Archiv der jüngeren Landschafts- und Kulturgeschichte. Sie sind Indikatoren für natürliche und vom Menschen verursachte Prozesse. Im Bereich Königstalalm des Profils sind die Böden durch die starke Blaikenbildung geprägt, wobei Erosionsstadien mit Überlagerungen (Kolluvien) wechseln. Die tiefgründige Entwicklung der Böden und der Umstand, dass die Bodenprofile intensive Abtragungsvorgänge auf den zum Teil mehr als 30 Grad geneigten Lichtalmflächen unter derzeitigem Klima zeigen, lassen bereits im Gelände den Schluss zu, dass der Mensch als Auslöser dieser Prozesse zu sehen ist. Denn nur unter einer rasch aufkommenden Waldvegetation während deutlich günstigerer Klimabedingungen im Postglazial war die Entwicklung und Stabilität von tiefgründigen Böden in diesen Bereichen möglich. ©Ewald Langenscheidt, Geo&Natur