Boden auf der Grünen Woche
Die Vereinten Nationen haben 2015 zum „Internationalen Jahr des Bodens“ erklärt. An der Kampagne, die die Bedeutung von Boden als Lebensgrundlage ins Bewusstsein rücken will, beteiligen sich auch das Julius Kühn-Institut und das Thünen-Institut. Wissenschaftler aus Braunschweig machen ihre Bodenthemen auf der Internationalen Grünen Woche (IGW) in Berlin in der Halle 23a des Landwirtschaftsministeriums greifbar.
Im Zentrum der Präsentation sind die Pflanzen einer bodenschonenden Fruchtfolge (u. a. Lupine, Senf, Hafer, Raps, Phacelia, Kleegras) aufgepflanzt. In welchem Maße bestimmte Energiepflanzen den Boden durchwurzeln, lässt sich anhand von präparierten Wurzeln nachvollziehen. Mit dabei ist die Durchwachsene Silphie, eine mehrjährige Energiepflanze, deren Anbau in Deutschland derzeit erprobt wird.
Besucher können Bodenkörnung und Bodenart bestimmen. Unter dem Vergrößerungsglas werden Lebewesen, die typischerweise in Acker-, Wald- oder Grünlandböden vorkommen, sichtbar. Befahren schwere Landmaschinen den Acker, pressen sie den Boden zusammen. Dadurch kann es zu Verdichtungen und damit zur Schädigung des Bodens kommen. Agraringenieure des Thünen-Instituts haben einen „Bodenverdichtungssensor“ entwickelt, der anzeigt, wie stark sich der Boden unter der Radlast der Maschinen setzt und in welchem Maße er sich wieder erholt. In einem Modell können Besucher der Grünen Woche selbst den Druck der Maschinen simulieren und das Verhalten des Bodens beobachten.
Böden spielen auch im Klimageschehen eine wichtige Rolle. Im Rahmen der Bodenzustandserhebung Landwirtschaft untersucht das Thünen-Institut flächendeckend in ganz Deutschland den Kohlenstoffgehalt der agrarisch genutzten Böden – ein einmaliges Großprojekt. Auch hierüber können sich die Besucher der Grünen Woche informieren.
Die Internationale Grüne Woche findet 2015 zum 80. Mal statt. Die traditionsreiche Ernährungs- und Landwirtschaftsausstellung auf dem Berliner Messegelände zählt zu den größten ihrer Art. Die diesjährige Grüne Woche läuft vom 16. bis zum 25. Januar.
Quelle: Johann Heinrich von Thünen-Institut
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