Boden des Jahres 2023. ©André Künzelmann (UFZ), grafische Bearbeitung Susanne Döhler (UFZ)

Ackerboden – wir brauchen ihn für unser täglich Brot und verbrauchen täglich über 50 Hektar. Am 5. Dezember, dem Weltbodentag, wurde der Ackerboden als Boden des Jahres 2023 der Öffentlichkeit vorgestellt. Böden werden in Deutschland auf 35 % der Gesamtfläche ackerbaulich genutzt. Vielleicht scheint der Ackerboden vielen deshalb grenzenlos verfügbar zu sein, wie sich im niedrigen Schutzstatus des Ackerbodens und dem hohen Flächenverbrauch für Wohnen, Gewerbe, Verkehrswege und viele weitere Bodennutzungsformen zeigt. Die aktuell weltweite Verknappung von Weizen macht deutlich, dass die Sicherstellung der Produktion von Nahrungsmitteln für den Menschen im Vordergrund der Ackerbodennutzung stehen muss.

Menschen gestalten Böden zu Ackerböden

Seit 7.000 Jahren gestaltet der Mensch in Deutschland die regional sehr unterschiedlichen Böden zu Ackerböden um. Dabei hat er im Rahmen seiner technischen Möglichkeiten Wälder gerodet und Böden durch Bearbeitung, Düngung und Entwässerung zum Teil stark verändert – im positiven, wie im negativen Sinn. Das gemeinsame Merkmal der Ackerböden ist deren Nutzung und Veränderung durch den Menschen. Waldarme Kulturlandschaften sind dadurch entstanden. Durch Erosion und Umlagerung von Bodenmaterial in Senken und Täler haben sich Landschaften stark verändert.

Ackerböden sind Multitalente

Neben der Produktion von Nahrungsmitteln erfüllen Ackerböden eine Reihe weiterer wichtiger Funktionen: Sie dienen als Filter und Speicher für sauberes Wasser, recyclen Nährstoffe, sind Lebensraum für eine Vielzahl von Bodenorganismen und sie speichern Kohlenstoff. Die Bodenfunktionen zu erhalten und nach Möglichkeit zu verbessern ist eine große Verantwortung für die Landwirtschaft.

Das Bewusstsein für schonende Bodennutzungen muss wachsen

Welche wichtige Rolle Ackerböden für den Menschen spielen, welche Herausforderungen es zu bewältigen gibt und welche Ansätze fü r eine standortangepasste Bodennutzung bereits existieren, darüber wird noch zu wenig gesprochen.

Quelle: Kuratorium Boden des Jahres, https://boden-des-jahres.de/