Prozess der Moorbildung. Moore sind vom Wasser geprägte organische Böden mit bis zu mehreren Metern mächtigen Humushorizonten aus Torf. Man spricht auch von vollhydromorphen Böden, die mehr als 30 Prozent organische Substanz enthalten. Sie entstehen überall dort, wo Wasser im Überschuss vorhanden ist. Sei es als Niederschlagswasser, hoch stehendes Grundwasser, Quellwasser, Hochwasser oder etwa Stauwasser. Der Vorgang, der zur Torfbildung und somit zur Bildung des Bodens „Moor“ führt, ist die Vertorfung. Dabei kommt es im Wesentlichen zur Anhäufung von abgestorbenen Pflanzenresten, die bei Wasserüberschuss nach primären aeroben Zersetzungsprozessen (Mineralisierung und Humifizierung) zunehmend anaeroben Verwesungsprozessen unterliegen. Dadurch bilden sich Sumpf- und Faulgase (H2S, CH4). Durch allmähliche Diagenese (Verringerung des Porenraumes und Druckentwässerung durch zunehmende Überlagerung) beginnt eine erste, sehr frühe Phase der Inkohlung mit Zunahme des Kohlenstoffgehaltes (C-Gehalt) im Torf (C-Gehalt bei Pflanzen etwa 44%, C-Gehalt von Torf bis 55%).