"BodenWertSchätzen"
Am 8. Dezember findet die große Preisverleihung im Wettbewerb „BodenWertSchätzen“ statt. Nun wurden 19 Projekte nominiert, die Chancen haben, dabei ausgezeichnet zu werden. ©Piclease/Antje Deepen-Wieczorek

Osnabrück. Ein Biobauernhof, der den Humusgehalt im Boden fördert, eine Kampagne zur Begrünung eines Firmengeländes und eine Initiative, die Kindern spielerisch die Bedeutung des Bodens beibringt: Diese und 16 weitere Projekte aus ganz Deutschland und darüber hinaus können jetzt darauf hoffen, zu den Siegern im Wettbewerb „BodenWertSchätzen“ zu gehören und damit einen Teil der Preisgelder von insgesamt 75.000 Euro zu gewinnen. Nachdem knapp 160 Organisationen und Einzelpersonen dem Aufruf des Rates für Nachhaltige Entwicklung (RNE) und der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefolgt waren, sich an dem Wettbewerb zu beteiligen, entschied nun eine Fachjury, 19 „Leuchtturmprojekte“ für das Finale zu nominieren. Dieses wird am 8. Dezember in der DBU in Osnabrück stattfinden. Mit dem Wettbewerb wollen RNE und DBU das Bewusstsein schärfen, dass Boden als Lebensgrundlage ein begrenztes Gut ist.

„Allein in Deutschland verlieren täglich circa 75 bis 80 Hektar Boden ganz oder teilweise ihre wertvollen ökologischen Funktionen“, erläutert Marlehn Thieme, Vorsitzende des RNE. Die Ursachen für diesen Verlust seien vielfältig: Flächeninanspruchnahme für Baumaßnahmen, Bodenerosion, Schadstoffeinträge aus Landwirtschaft, Verkehr und Industrie sowie starke Verdichtung veränderten Böden so, dass ihre nachhaltige Nutzung gefährdet sei.

„Umfassender Bodenschutz kann nur gelingen, wenn die Bedeutung und der Wert der Böden, deren Gefährdung und Nutzung und die daraus resultierenden Folgen allen Bevölkerungskreisen bewusst werden“, erklärt Dr. Heinrich Bottermann, Generalsekretär der DBU. Bottermann weiter: „Schon allein durch die Vielzahl und die Ausgestaltung der eingesandten Beiträge wird deutlich, dass wir diesem Ziel durch den Wettbewerb ein Stück näher kommen.“ Unter den nun 19 Nominierten sind Projekte aus ganz Deutschland, selbst ein Projekt aus Indien ist dabei.

Am 8. Dezember werden die Entscheidungen der Jury bekannt gegeben, die sich aus Politikern und Experten aus Umwelt und Landwirtschaft zusammensetzt. Geschehen wird das im Rahmen der Veranstaltung zum Internationalen Jahr des Bodens im DBU Zentrum für Umweltkommunikation in Osnabrück – da die Teilnehmerzahl bei der Ehrung begrenzt ist, wird um Anmeldung bis zum 1. Dezember unter www.bodenwertschaetzen.de gebeten.

Der Wettbewerb greift die zentralen Ziele der Nationalen Nachhaltigkeitsstrategie zum Artenschutz, zur Biodiversität, zur Vermeidung der Flächeninanspruchnahme und zur nachhaltigen Landbewirtschaftung auf. Die Preise im Gesamtwert von 75.000 Euro werden in fünf verschiedenen Themenfeldern verliehen: Landbewirtschaftung, Flächenmanagement und Flächenrecycling, regionaler Garten- und Gemüseanbau, Ausgestaltung von Pachtverträgen sowie Bildung und Öffentlichkeitsarbeit. Zudem werden mehrere Sonderpreise vergeben. Bottermann: „Die Vielzahl der Themenfelder macht deutlich, dass engagierte Menschen und Gruppen unterschiedliche Beiträge zum Schutz des Bodens in den verschiedenen Feldern leisten können. So sollen auch andere animiert werden, für den Schutz unseres wertvollen Bodens aktiv zu werden.“

Dem Rat für Nachhaltige Entwicklung gehören 15 Personen des öffentlichen Lebens an, die von der Bundeskanzlerin für eine Mandatszeit von drei Jahren berufen werden. Zu den Aufgaben des Rates gehören die Entwicklung von Beiträgen zur nationalen Nachhaltigkeitsstrategie, die Benennung von konkreten Handlungsfeldern und Projekten sowie Beiträge, um Nachhaltigkeit zu einem wichtigen öffentlichen Anliegen zu machen. Mehr unter www.nachhaltigkeitsrat.de.

Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fördert die Kreativität kleiner Unternehmen bei der praktischen Lösung von Umweltproblemen und gibt Anreize für ökologische Innovationen. Sie setzt durch die Förderung umweltfreundlicher Produktionsverfahren auf den vorbeugenden Umweltschutz. Sie unterstützt den Austausch von Wissen über die Umwelt zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und anderen Stellen. Bisher wurden fast 9.000 modellhafte, umweltentlastende und innovative Projekte mit rund 1,58 Milliarden Euro in Umwelttechnik, -forschung, -kommunikation, Natur- und Kulturgüterschutz gefördert. Mehr unter: www.dbu.de.

Weitere Informationen: https://www.dbu.de/123artikel36473_2362.html

Quelle: IDW